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Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute war in den meisten Grundschulen in Hessen Einschulung. Und gleichzeitig wechseln Zehntausende von Schülerinnen und Schülern auf weiterführende Schulen. Ganz schön viele aufgeregte Kinder an einem Tag. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, du machst ja auch Einschulungsgottesdienste. Wie erlebst du denn so einen Tag?

Ich find’s toll. Hochemotional – von Vorfreude bis Unsicherheit. Alle spüren: „Jetzt fängt ein neuer Lebensabschnitt an.“
Manchmal beneide ich da die Kinder sogar ein bisschen. Schließlich hat man gar nicht so oft im Leben das Gefühl: „Jetzt fängt etwas ganz Neues an.“

Was ist denn für dich das Besondere an diesem Gefühl?

Na, gerade bei der Einschulung oder beim Übergang in eine weiterführende Schule geht es ja darum: Ich trete in eine größere Welt ein. Ich kann ganz neue Sachen lernen – ich werde bislang unbekannte Dimensionen des Daseins entdecken.
Eigentlich tut einem das doch in allen Phasen des Lebens gut. Ich hab mich gerade letzte Woche mit einer Freundin unterhalten – und die hat ihre Situation genau so beschrieben: „In meinem Job wird mir irgendwie alles zu klein. Ich brauch mal wieder eine neue Perspektive. Einen weiteren Horizont.“
Also: Die sehnt sich ganz intensiv nach dem Einschulungsgefühl.

Dein Vorschlag: Schultüten für 30, 40 oder 50-Jährige?

Klar, warum denn nicht? Am Besten immer dann, wenn ich mal wieder Mut brauche für was Neues. Nebenbei: Ein Dichter der Bibel sagt, dass sich auch der Kontakt mit Gott genau so anfühlt. Er hat geschrieben: „Gott, du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ Super, oder?

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