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Reichweite Frieden
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Reichweite Frieden

Sabine Müller-Langsdorf
Ein Beitrag von Sabine Müller-Langsdorf, Evangelische Pfarrerin, Zentrum Oekumene, Frankfurt
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Sprecher der Zitate: Jochen Nix

Heute beginnt in vielen evangelischen und katholischen Kirchen die Ökumenische Friedensdekade. Ihr Motto: „Reichweite Frieden“. Das wäre schön: wenn der Frieden weit reicht. Wenn er sich ausbreiten würde in mir. Dann könnte ich manchmal besser schlafen. Weiter gedacht: den Frieden teilen im Miteinander ergäbe weniger Stress und mehr Respekt. Und wenn „Reichweite Frieden“ der Maßstab und das Ziel allen politischen Handelns wäre, dann würde es weniger Kriege und Gewalt geben.

Maria Kolesnikowa ist weit für den Frieden gegangen

Reichweite Frieden. Das Motto sagt auch: Es ist weit bis zum Frieden. Ein langer Weg. Ich möchte darum heute an eine Frau denken, die weit gegangen ist für den Frieden. Sie heißt Maria Kolesnikowa. Sie kommt aus Belarus, ist 39 Jahre alt und Musikerin.  Vor genau zwei Monaten wurde sie verurteilt zu elf Jahren Lagerhaft. Weil sie sich für freie Wahlen und Demokratie in ihrem Land Belarus einsetzt. Dort regiert seit 27 Jahren der Alleinherrscher Lukaschenko. Sein aktuelles  Machtspiel sieht so aus: Er instrumentalisiert geflüchtete Menschen. Er lässt sie an die Grenze zu Polen bringen und will damit die EU erpressen.

Das Herz, ein Zeichen der Liebe

Mir bleibt das Bild von Maria Kolesnikowa bei ihrer Verurteilung in Erinnerung: Sie steht hinter Gittern. Hat den Kopf zur Seite geneigt und schaut mit einem ruhigen Blick in die Kamera. Zu ihrem raspelkurzen braunen Haar trägt sie einen knallroten Lippenstift. Ihre Hände hat sie vor der Brust zu einem Herz geformt. Das Herz, Zeichen der Liebe. Für Maria Kolesnikowa Zeichen der Liebe zu ihrem Land und der Liebe zu denen, die für Freiheit und Bürgerrechte in diesem Land ihr Herz, ihren Verstand, ihr ganzes Sein einsetzen.

Liebe ist stärker als Tyrannei und Gewalt

Sie hat die Geste mit dem Herz, das die Hände trotz Handschellen formen, bewusst gewählt. Ohne Worte sagt sie damit in einer scheinbar aussichtslosen Situation: Die Gitterstäbe werden nicht das letzte Wort haben. Liebe ist stärker als Tyrannei und Gewalt. Liebe reicht weiter. Ohne Liebe ginge es nicht.

Mich erinnert dieses Bild von Maria Kolesnikowa an Worte des Apostels Paulus über die Liebe:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.“ (1. Korinther 13,1-3)

Musik: Taffanel, Allegretto Grazioso (Nathanael Carré, Flöte, Ensemble Nuanz)

Die Worte des Paulus über die Liebe an die Gemeinde in Korinth entstanden in Krisenzeiten

Ohne die Liebe ist alles nichts. Wenn ich alle Geheimnisse wüsste und allen Glauben hätte, sodass ich Berge versetzen könnte, aber keine Liebe, dann nützt das nichts. Die Worte des Paulus über die Liebe werden oft bei Hochzeiten zitiert. Doch sie sind nicht in Hoch-Zeiten, sondern in Tief-Zeiten entstanden. In Zeiten großer Zerrissenheit innerhalb der urchristlichen Gemeinde in Korinth. Streit, Neid und unterschiedliche Auffassungen zum richtigen Weg der kleinen neuen Gemeinschaft waren an der Tagesordnung. Die Gemeinde drohte zu zerbrechen, in einzelne Grüppchen zu verfallen. Und von außen, sozusagen von der herrschenden Gesellschaft, gab es Häme und Hetze gegen diesen bunten Haufen von Menschen aller Stände, die gemeinsam an einem Tisch saßen, Brot und Wein teilten und sich Christen nannten. Ihnen drohte der Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben, auch Verfolgung.

Die Freiheit der Christen-Gemeinschaft war in Gefahr

Keine leichte Zeit also, keine Friedenszeit, in die hinein Paulus redete und seine großen Worte über die Liebe geschrieben hat. Eher eine Zeit, in der Freiheit und Gerechtigkeit bedroht waren. Die Freiheit des einzelnen Menschen, seinen Glauben zu leben. Und die Freiheit der Gemeinschaft. Die Christinnen und Christen trafen sich bunt gemischt: Frauen und Männer, Reiche und Arme, Einheimische und Zugereiste. Das wirkte in der Gesellschaft suspekt. Was ist das für eine anarchistische Gruppe? - Und zusätzlich gab es Konflikte innerhalb der Gemeinde.

Die Liebe ist für Paulus ein gewaltfreier Weg

Was hilft einer Gruppe, dem Druck von außen und von innen standzuhalten? Die Liebe, sagt Paulus. Ein eher selten gebrauchtes Wort, wenn es um das soziale Miteinander oder um politische Kämpfe geht.

Die Liebe ist für Paulus ein gewaltfreier Weg. Sie macht die Tür auf zu anderen Menschen. Sie hilft, einander zu vertrauen, zuzuhören und sich gegenseitig zu verstehen, - das ist der Anfang, um gerechter und wahrhaftiger zusammen zu leben. Die Liebe achtet, dass jeder Mensch eigene Würde besitzt und ein Recht auf Unversehrtheit hat.

In Belarus wird die Freiheit der Bürger nicht geachtet

In Belarus wird die Unversehrtheit der Person und die Freiheit der Bürger nicht geachtet. Oppositionelle werden willkürlich verhaftet. Die Regierung hat freie Wahlen behindert. Damit hat sie ungewollt  eine beeindruckende, gewaltfreie Protestbewegung ausgelöst.

Eine "Revolution mit weiblichem Gesicht"

Es ist eine „Revolution mit weiblichem Gesicht“. Zunächst gab es drei männliche Präsidentschaftskandidaten, die gegen den Machthaber Lukaschenko antraten. Die Regierung hat alle drei verhindert. Aber: Ihnen  folgten deren Ehefrauen bzw. Weggefährtinnen. Eine ist Maria Kolesnikowa. Die drei Frauen traten als Team auf. Schon das ist ein Affront gegen ein Machtgefüge, das nur einen Herrscher kennt.

Drei symbolische Handzeichen für den friedlichen Kampf

Das gemeinsames Ziel der Frauen: Bürgerrechte, Demokratie und freie Wahlen. Die Frauen wählten drei symbolische Handzeichen für ihren friedlichen Kampf: die Faust für den Glauben an mehr Gerechtigkeit. Das Victory-V für die Hoffnung auf den Sieg. Und das Herz für den Weg der Gewaltfreiheit. Das Herz ist Maria Kolesnikowas Symbol. Sie wurde die Sprecherin des Frauentrios und damit zu einer prägenden Gestalt der belarussischen Opposition. Bei Demonstrationen wurde ihre Herz-Geste aufgegriffen. Auf Plakaten war oft zu lesen: „Power of love overcomes love of power“.[1] Die Macht der Liebe überwindet die Liebe zur Macht.

"Die Liebe ist langmütig und freundlich ..."

Paulus schreibt in der Bibel über die Liebe:
„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,  sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ (1. Korinther 13,4-7)

Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, Befiel du deine Wege, Op. 19 Nr. 5 (Stefan Göttelmann, Orgel, Berlin Vocal Ensemble unter Bernd Stegmann)

In Belarus sind mehr als 35.000 Menschen aus politischen Gründen in Haft

Im Hohelied der Liebe in der Bibel schreibt der Apostel Paulus: „Die Liebe ist langmütig und freundlich… sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“  Wie weit reicht die Kraft der Liebe, wenn man wie die belarussische Bürgerrechtlerin Maria Kolesnikowa zu elf Jahren Lagerhaft verurteilt ist? In Belarus sind mehr als 35.000 Menschen seit August 2020 aus politischen Gründen in Haft. 1000 sind angeklagt, 700 verurteilt. Über 600 Menschen sind international als politische Gefangene anerkannt.[2] Kann es ein Trost sein, dass Mann und Frau nicht als Einzige verurteilt ist, dass andere auch im Gefängnis sitzen, weil sie sich für Freiheit und Demokratie eingesetzt haben? Hilft es in der Lagerhaft, wenn man weiß: Es gibt internationale Proteste gegen die Willkür und Petitionen für die Gefangenen?

Was kann ein Trost sein in schwerer Zeit?

Was kann ein Trost sein in schwerer Zeit? Wenn ich die Frage für mich durchdenke, dann gibt es zwei Kategorien von schweren Zeiten. Zum einen gibt es Situationen, da erreicht mich kein Trost. Da ist jedes Wort zu viel, und ich brauche Zeit, um überhaupt wieder auf die Füße zu kommen. In solchen sprachlosen, schweren Zeiten tut mit allerhöchstens der Satz gut: „Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand.“ Für mich drückt das aus: Kein Ort, keine Zeit ist ohne Gottes Gegenwart. Auch in der Tiefe bin ich nicht verloren. Gott ist bei mir.

Kleine Dinge können trösten

Zum zweiten sind es erstaunlicherweise recht kleine Dinge und Gesten, die mich trösten in schwerer Zeit. Oft sind es schöne Sachen: eine bestimmte Musik, ein Gedicht, ein Bibelwort, der Satz einer Freundin: „Ich denk an dich“. Gut tut mir auch Bewegung, ein Spaziergang unter weitem Himmel. Manchmal schweigend und allein, ein andermal zusammen mit einem Menschen, der mir zuhört, auch wenn ich nur stammele und gar nicht richtig in Worte fassen kann, was mit mir los ist. Durchatmen, Licht, Luft, einen Schritt weitergehen und genug haben an diesem nächsten Schritt.

11 Jahre Lagerhaft

Diese meine schweren Zeiten sind nicht zu vergleichen mit der Lage, in der sich die belarussische Bürgerrechtlerin Maria Kolesnikowa befindet – verurteilt zu elf Jahren Lagerhaft. Die 39-Jährige wurde einmal gefragt, was sie auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Sie ist von Beruf Flötistin und hat geantwortet: Musik, die Matthäuspassion von Bach. Und ihre Querflöte.[3]

Maria Kolesnikowa singt in ihrer Zelle

Es gibt auf der einen Seite die schweren Erfahrungen. Schon in der Untersuchungshaft wurde es ihrer Familie und den Freunden schwer gemacht, sie zu besuchen. Auf der anderen Seite singt Maria Kolesnikowa in ihrer Zelle. „Sie lebt von Kultur“, sagt ihre Anwältin. Sie spürt ihre innere Freiheit im Gefängnis ganz besonders.

Gefängniserfahrungen von Frauen in der belarussichen Revolution

Eine ehemalige Gefangene sagt zu den Gefängniserfahrungen von Frauen in der belarussichen Revolution:  „Viele wurden einander in den Gemeinschaftszellen zu Schwestern. Sie teilten Gefühle, Wissen, Fähigkeiten und alles, was sie besaßen, Bücher, Essen, Hygieneartikel und Wäsche.“[4] Im Gefängnis erzählen sie einander von Orten und Menschen, die ihnen Kraft gegeben haben. Erinnern Gedichte und diskutieren Philosophien. Und sie singen so wie Maria Kolesnikowa in ihrer Zelle. Musik und Worte werden lebendige Hoffnung. „Poesie erinnert uns daran was das heißt menschsein“[5], steht im Gedicht einer belarussischen Schriftstellerin.

Musik: Benjamin Godard, Allegretto aus Op. 116 (Nathanael Carré, Flöte, Ensemble Nuanz)

Ein Lippenstift als Statement

Maria Kolesnikowa, die Bürgerrechtlerin in Belarus, bekam von Freundinnen ihren Lieblings-Lippenstift ins Gefängnis gebracht. Den trug sie bei der Verurteilung. Mit roten Lippen stand sie aufrecht und schaute in die Kamera. Hielt die Hände zum Herz geformt. So wollte sie in Erinnerung bleiben. Das kleine Geschenk der Freundinnen, eine Geste, die einer Frau ihre Würde im Gerichtssaal zu bewahren half.

Ein Zeichen der Liebe, die dem Unrecht trotzt

Ein Zeichen der Liebe, die dem Unrecht trotzt. Liebe, die sich nicht einschüchtern lässt, sondern aushält. Mich erinnert die Geste mit dem Lippenstift der Freundinnen an die Kraft der Liebe einiger Frauen in der Bibel. Als Jesus gekreuzigt wurde, sind sie an seiner Seite geblieben und nicht fortgelaufen vor der Gewalt der Staatsmacht. Sie gingen den Weg inmitten der aufgeheizten Stimmung einer öffentlichen Kreuzigung hinein – zusammen. Die Liebe zu Jesus und ihre Gemeinschaft gaben ihnen die Kraft, nicht zu weichen, sondern hinzuschauen, was passiert. Sie blieben unter dem Kreuz von Jesus stehen. Die Liebe erträgt alles. Die Frauen wurden Zeuginnen der Gewalt, die man Jesus angetan hat. Und sie wurden Zeuginnen, dass Jesus vom Tod auferstanden ist. Zwei der Frauen unter dem Kreuz von Jesus hießen Maria.

"Die Macht der Liebe überwindet die Liebe zur Macht"

Maria Kolesnikowa in Belarus zieht Mut und Durchhaltekraft im Gefängnis daraus, dass sie weiß: Viele denken an sie. Sie und ihre Mitstreiterinnen der Freiheitsbewegung glauben an das, was sie auf ihre Plakate schreiben: „The power of love overcomes the love of power“. Die Macht der Liebe überwindet die Liebe zur Macht.

Die Liebe glaubt alles, sie hofft alles, schreibt in der Bibel der Apostel Paulus. Weiter heißt es in seinem Hohelied der Liebe:
„Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“ (1. Korinther 13,8-10)

Wolf Biermann hat seinen Ovid-Preis Maria Kolesnikowa gewidmet

Unser Wissen ist Stückwerk. Noch ist nicht ausgemacht, was elf Jahre Lagerhaft mit einem Menschen machen. Der Dichter und Musiker Wolf Biermann hat im Oktober 2021 den Ovid-Preis in Frankfurt verliehen bekommen. Er hat ihn sofort an Maria Kolesnikowa weitergegeben. Biermann sagte dazu: „Maria Kolesnikowa ist eine inspirierende Ikone des Widerstandes gegen den Diktator in Weißrussland und zugleich ist sie ein kleiner schwacher Mensch, der in einer Zelle sitzt und den Schergen von Alexander Lukaschenko hilflos ausgeliefert ist.“ Biermann widmete Maria Kolesnikowa sein Lied „Ermutigung“ in belarussischer Übersetzung mit den Worten: „Ich werde sie nicht retten können, aber ich will ihr beistehen…Wenn ich ihr mein Lied ‚Ermutigung‘ widme und singe, soll das für sie und ihre Mitstreiter hinter Gittern wenigstens ein Stück Seelenbrot sein.“

Seelenbrot. Ja, das braucht es wohl in schweren Zeiten. Bei der Preisverleihung sang Wolf Biermann Maria Kolesnikowa zu:
„Du, lass dich nicht erschrecken / In dieser Schreckenszeit / Das woll'n sie doch bezwecken / Dass wir die Waffen strecken / - schon vor dem großen Streit.“

Musik: Wolf Biermann, Ermutigung

Maria Kolesnikowa ist für einen Neuanfang ins Gefängnis gegangen

Reichweite Frieden. So heißt die Ökumenische Friedensdekade, die heute beginnt. Der Weg zum Frieden ist weit, und es gehört das Streiten dazu. Der „große Streit“, von dem Wolf Biermann singt, tut not in Belarus. Großer Streit, weil es um Großes geht: Freiheit, Gleichheit, Demokratie und Menschenwürde. Im Streiten liegt immer auch die Suche nach dem richtigen Weg. Dem neuen Anfang. Für einen Neuanfang ist Maria Kolesnikowa ins Gefängnis gegangen. Dafür setzen viele Menschen in Belarus ihre Kraft ein. Andere unterstützen aus dem Exil heraus die Bewegung und die Menschen hinter Gittern.

Das Netzwerk "Nash Dom" tritt in Belarus für mehr Transparenz und Bürgerrechte ein

Mir imponiert die solidarische Arbeit des Netzwerkes „Nash Dom“.[6] Der Name bedeutet: Das Haus. Nash Dom tritt im „Haus Belarus“ für mehr Transparenz und Bürgerrechte ein. Und  unterstützt Aktivist*innen, wenn sie Opfer von Repressionen werden – wenn sie bei Festnahmen misshandelt werden, wenn die Staatsgewalt ihnen ihre Kinder wegnimmt. Regelmäßig berichtet das Netzwerk dazu in den sozialen Medien. Das drückt aus: Wir vergessen die Gefangenen nicht. Wir hören nicht auf, bis Gerechtigkeit kommt. Wir fordern Freiheit. Wir bleiben dran.

Paulus, der Dichter des Hoheliedes der Liebe im 1. Korintherbrief, sagt es so:
„Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit. Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles (…) Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13,6-7.13)

Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, Wer nur den lieben Gott lässt walten (Deutsche Kammerphilharmonier Bremen unter Frieder Bernius)


[1] Olga Shparaga: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus, Berlin 2021, Seite 57

[2] Vgl. prisoners.spring96.org/en

[3] Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 6.9.2021, https://www.sueddeutsche.de/meinung/maria-klolesnikowa-belarus-gericht-urteil-lukaschenko-1.5401691

[4] Olga Shparaga: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus. Frankfurt am Main 2021, S.75

[5] Volha Hapeyeva: Lesen wir Gedichte. In: Alina Lisitzkaya (Hrsg.) „Stimmen der Hoffnung“ Aufzeichnungen, Gedichte, Texte der belarussischen Freiheitsbewegung, Berlin 2021, S. 45

[6] Deutschsprachige Infos über das Netzwerk vgl. https://www.soziale-verteidigung.de/tags/nash-dom und https://dieschwelle.de/friedenspreis/friedenspreis-2019/olga-karatch.html .Homepage von Nash Dom: nash-dom.info

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