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Lebensweisheiten
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Lebensweisheiten

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
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Was ist Lebensphilosophie? Diese Frage stellte ich in meinem Religionsunterricht Schülerinnen und Schülern. Schnell fanden wir heraus, dass Philosophie so viel bedeutet wie Liebe zur Weisheit. Mit dem Wort Weisheit verbanden die Schüler dann Dinge wie reich an Erfahrung, wohlüberlegte Entscheidungen treffen oder anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eigenschaften, die erstrebenswert sind. Nur, wie gelingt es, weise zu werden?
Die Schülerantworten haben da die Richtung schon angedeutet. Sie führt zu Menschen, die reich an Erfahrung sind. Es sind die Menschen, die schon viele Jahrzehnte an Lebenserfahrungen gesammelt haben. Sehr wertschätzend nenne ich sie die "Alten" unserer Gesellschaft! Von ihnen können die "Jungen" viel lernen. So wie die "Alten" entwickelt jeder Mensch im Laufe des Lebens seine eigene Lebensphilosophie. Da gibt es Ideen und Werte, die das eigene Handeln bestimmen. Oftmals unbewusst, zeigen sich diese Werte, wenn es darum geht, Probleme oder auch die Fragen des Lebens zu meistern. Ältere Menschen haben diesbezüglich eben einen Vorsprung in Sachen Erfahrung und Lebensweisheit. Sich daran zu orientieren ist schließlich der Anfang der Weisheit.
Es liegt auf der Hand, dass ich das Gespräch suche, Fragen stelle, Hörender bin, solange die "Alten" noch da sind. Hier findet nach meiner Überzeugung Lernen in einem ursprünglichen Sinn statt. Hier wird weitergegeben, was durch Höhen und Tiefen des Lebens getragen hat. Keine Theorie! Praxis pur! Und vor allem glaubwürdig! Diese Menschen sind der Schatz unserer Gesellschaft, sie sind der "Sitz der Weisheit"!
Die Frage wie ich weise leben kann, haben sich Menschen schon vor unserer Zeit gestellt. Oftmals tauchen ihre Erfahrungen in kurzen prägnanten Weisheits-Sätzen auf. Manchmal nennen wir sie auch Sprichwörter, in denen diese Lebensweisheiten weitergetragen werden. Carpe diem. Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen! Oder: Was du von anderen erwartest, das tu auch ihnen. Eine Sache finde ich bei diesen gut bekannten Weisheiten besonders interessant: Vielen Menschen scheinen sie so fundamental, dass einige Weisheiten zu Regeln und Geboten werden. Aber immer aus der Erfahrung heraus und mit dem Ziel, dass Leben gelingt!
Wie Leben gelingen kann, dazu können unsere "Alten" einiges sagen. Das gilt es herauszufinden. Mutter Teresa gibt uns diesbezüglich die folgende Lebensweisheit mit auf den Weg: "Gestern ist vergangen. Morgen ist noch nicht gekommen. Wir haben nur heute. Lasst uns beginnen."

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