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Krank und schön – Selbstbewusstsein und Würde mit dem Verein „Nana – Recover your smile“
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Krank und schön – Selbstbewusstsein und Würde mit dem Verein „Nana – Recover your smile“

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin

Schöne Menschen haben bessere Chancen – im Beruf und in der Liebe. Wer gut aussieht, ist auch mit sich selbst zufriedener. Das ist in biblischer Zeit auch schon so. Kleidung und Schmuck spielen in der Bibel eine Rolle. Auch Körperpflege ist wichtig. Frauen wie Männer nehmen Bäder, pflegen ihre Haut mit Seifen, Ölen und Salben. Sie schminken sich die Augen, färben Gesicht, Hände und Füße mit Henna. Haare werden geschnitten, frisiert und gefärbt.
Was aber, wenn Schönheit schwindet – wegen einer Krankheit zum Beispiel? Das hat die Münchnerin Barbara Stäcker erlebt. Sie verlor ihre Tochter Nana durch Krebs, im Alter von 21 Jahren.
Als Nana durch die Chemotherapie gezeichnet ist, beginnt sie, sich zu schminken. Und sie findet heraus, dass sie nach wie vor schön ist. Sie hat sich nicht verloren. Das gibt ihr Selbstbewusstsein und Würde. Die junge Frau ist inzwischen gestorben, aber ihre Idee lebt weiter. Ihre Mutter hat den Verein gegründet „Nana – Recover your smile“. Zu Deutsch: Gewinne dein Lächeln zurück. Sonntags dürfen krebskranke Menschen in das Fotostudio des Vereins kommen. Make-up und Styling-Profis zeigen ihnen, wie sie sich schminken können, nicht nur für diesen einen Tag, sondern dann auch später – alleine im Alltag. In einem Kleiderfundus können sie sich alles aussuchen für ihren Auftritt: Kleider, Röcke, Hosen, Jacketts, Mäntel, Uniformen, Hüte, Perücken. Fotografen machen ein Shooting, halten das Ergebnis fest – für immer.
An diesen Auszeit-Tagen entstehen nicht nur ungewöhnliche Fotos, sondern auch Freundschaften. Die Teilnahme ist kostenlos, die Warteliste leider lang. Wer sich die Bilder im Netz anschaut, sieht – schöne Menschen, die strahlen und leuchten.

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