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Das Wesentliche

Das Wesentliche

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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Es geht vielen Menschen so: Diese Corona-Krisen-Zeit schiebt Themen, die uns sonst so beschäftigen, beiseite, und lässt uns ganz neue Erfahrungen machen. Schöne und natürlich auch weniger schöne. Aber oft auch besonders wesentliche Erfahrungen. Ich bin – vor allem übers Internet – in den letzten Wochen mit Leuten ins Gespräch darüber gekommen, was ihnen in dieser Zeit wichtig ist und was sie beschäftigt.

Innehalten können und das Wesentliche erkennen

Einer hat mir zum Beispiel nur drei Stichworte geschrieben: „Gelassenheit, Entschleunigung und füreinander da sein.“ Eine Freundin schrieb mir: „In dieser schweren Corona Zeit,  mit ihren Einschränkungen und schlechten Nachrichten, traue ich mich kaum zu schreiben: Mir hat diese Situation viele schöne Augenblicke mit meiner Familie beschert, stille Momente mit Gott, die mir Kraft gegeben haben und in denen ich auftanken konnte. Ich bin dankbar für die Natur, die so wundervoll von Gott gestaltet wurde. Ich kann mich auf das Wesentliche konzentrieren, auf das, was wirklich wichtig ist im Leben, und muss nicht hetzend durchs Leben gehen. Menschen, die mir  wichtig sind, kann ich sagen, dass ich sie liebe. Ich denke auch wieder mal an Menschen, an die ich seit längerem nicht mehr gedacht hab. Ich habe die letzte Zeit an die Verstorbenen gedacht, die mir sehr wichtig waren, und war glücklich über die tollen Erinnerungen, die ich mit ihnen habe.“

Vergessene und Einsame mitnehmen

Ich bin tief bewegt über diese Erfahrungen und Gedanken. Aber es gibt es auch viele negative Erfahrungen. Eine ältere Frau hat mir von ihrer Angst geschrieben, vergessen zu werden. Viele Menschen haben in dieser Zeit Angst, sehnen sich nach Nähe, Trost und Hoffnung. Ich hoffe und bete dafür, dass die Menschen, denen es besser geht, den Menschen beistehen können, denen es gerade schlecht geht. Damit wir gemeinsam durchkommen durch diese schwere Zeit.

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