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Vorhersage
Bildquelle: MysticArtDesign/Pixabay

Vorhersage

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Wussten Sie, dass es einen Vorhersageraum gibt? Ich habe im Zusammenhang mit dem Wetter davon gehört. Es gibt einen Vorhersageraum für das Wetter. Da werden alle Daten zusammengeführt. So können bessere Prognosen erstellt werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorhersage eintrifft, steigt dadurch.
Ich bin beeindruckt. Wie wäre es, so etwas auch für unser Leben zu haben?

Einen Vorhersageraum, in dem unsere persönlichen Daten zusammengetragen werden, unsere Erwartungen und Wünsche, unsere Erfahrungen und Möglichkeiten?

Und dann könnte man ausrechnen und vorhersagen, wie unser Leben weitergeht.
So wüssten wir, was in der nächsten Woche, was im nächsten Monat mit uns sein wird.

Natürlich hat diese Vorstellung ihren Reiz. Das Leben wäre planbarer, die einzelnen Tage wären berechenbarer. Aber könnten wir dadurch leichter leben? Wären wir dadurch glücklicher oder zufriedener? Vermutlich nicht.

Denn was ist, wenn die Vorhersage nicht eintrifft? Oder, wenn es einen Rechenfehler gibt? Dann wären wir ärgerlich und enttäuscht. Wir müssten mit dem, was passiert, spontan klarkommen.

Jesus sagt: „Macht euch keine großen Sorgen um den kommenden Tag. Der wird schon für sich selber sorgen. Jeder Tag hat seine eigene Aufgabe und das genügt.“ (Matthäus 6, Vers 34) Wettervorhersagen sind schön und gut.

Aber Lebensvorhersagen kann es nicht wirklich geben. Natürlich gibt es viele Dinge im Leben, die ich planen kann und muss. Aber das Leben an sich bleibt unberechenbar. Und deshalb ist es gut, offen zu sein für das, was mir das Leben bringt. Jeder einzelne Tag, jeder einzelne Moment will gelebt werden. Wir müssen ohne Vorhersageraum auskommen und das ist gut so.

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