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Miteinander beten
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Miteinander beten

Ute Zöllner
Ein Beitrag von Ute Zöllner, Evangelische Pfarrerin i.R., Pastoralpsychologin, Kassel
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Heute beten weltweit Frauen zusammen. Sie kommen aus unterschiedlichen christlichen Gemeinden aus vielen Ländern der Welt. Die Idee dazu kam vor über 100 Jahren in Amerika und Kanada auf. Nach und nach wurde aus dieser Idee der Weltgebetstag. Seitdem wandert am ersten Freitag im März ein Gebet um die Welt. Frauen rund um den Globus beten miteinander und füreinander. So verbinden sie sich weltweit zu einem großen Gebetsnetz.

In jedem Jahr steht ein anderes Land im Mittelpunkt. Heute geht es um Simbabwe. Bis 1980 hieß das Land Rhodesien. Dann wurde es politisch selbständig und heißt seitdem Simbabwe. Das Land ist ein „Paradies für Afrikaliebhaber“. Mit diesem Motto wirbt ein Reiseveranstalter für Safaritouren. Simbabwe, ein wunderschönes Land. Einst war es die Kornkammer Afrikas. Derzeit sieht die Lage leider ganz anders aus. Es droht eine Hungerkrise.

Priviledge, eine junge Frau, die von dort kommt, erzählt von ihrem Land. Sie lässt mich und andere Frauen bei einem Vorbereitungstreffen an ihrem Leben teilhaben. Priviledge ist 19 Jahre alt. Ihre Mutter starb als sie 12 Jahre alt war. Sie konnte aber zur Schule gehen und sogar einen höheren Schulabschluss machen. Das ist dort ungewöhnlich für ein Mädchen. Geholfen hat ihr dabei ein Stipendium aus unserer Kirche. Die junge Frau möchte Ärztin werden. Sie arbeitet und betet für eine bessere Zukunft.

Ich bin ganz berührt, als Priviledge uns die Nationalhymne vorsingt. „Möge Gott das Land schützen und segnen“, singt sie, „möge der Regen reichlich fallen und die Felder fruchtbar machen. Wir bitten dich, Gott, unser Land zu segnen.“

Die Menschen in Simbabwe leiden darunter, dass sich das Klima verändert. Die Ernte im letzten Frühjahr wurde durch den tropischen Wirbelsturm Idai vernichtet. Im südlichen Afrika steigen die Temperaturen doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Das Land bleibt zu lange trocken. Wenn der Regen dann kommt, überflutet er die Felder. Der Boden kann das Wasser nicht so schnell aufnehmen. Die Wirtschaft kommt nicht richtig in Gang. Wenige Familien bereichern sich auf Kosten des Volkes.

Die Frauen wollen am Weltgebetstag das Land mit seinen Problemen kennenlernen. Sie wollen informiert beten und etwas tun. Mit dem Geld, das sie im Gottesdienst sammeln, unterstützen sie Mädchen und Frauen, die auf dem Land besonders unter der Klimaveränderung leiden. „Wir wollen uns untereinander stärken und Mut machen“, sagt Priviledge. Beten bedeutet für sie, nicht nur die Hände zu falten und an andere denken. Beten heißt auch: miteinander aufzustehen und sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Nötige Hilfe zu leisten, z.B. durch Spenden.
Ich bete mit ihr darum, dass Gott ihr Land segnet. Ich lade Sie ein, heute einen Gottesdienst in ihrer Gemeinde zu besuchen. Auch Männer sind herzlich willkommen!

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