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Lieblingsmensch

Lieblingsmensch

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Bei hr3 läuft gerade die Aktion „Lieblingsmensch“. Hörer können sich bei ihren Lieblingsmenschen bedanken und gleich noch was gewinnen. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche. Mich interessiert: Woran erkennt man denn seinen Lieblingsmenschen?

Das Witzige ist: Genau das wurde Jesus auch mal gefragt. Na gut, das hieß damals natürlich nicht Lieblingsmensch, sondern Nächster. Aber als Jesus sagte: „Man soll seinen Nächsten lieben“, kam sofort die Frage auf: „Den Nächsten lieben. Schön und gut. Aber wer ist denn überhaupt mein Nächster?“ Also: Wer ist mein Lieblingsmensch?

Und, was hat Jesus geantwortet?

Er hat als Erklärung eine verrückte Geschichte erzählt. Nämlich die vom barmherzigen Samariter. Noch mal zur Erinnerung: Da wird ein Mensch überfallen und liegt verletzt auf der Straße rum. Und nach und nach kommen verschiedene Leute daher, laufen aber alle an dem Verletzten vorbei, weil sie nicht helfen wollen, in Eile sind oder Angst haben. Bis dann ein Samariter, also ein Mensch aus einem sehr verachteten Volksstamm, sich liebevoll um das Opfer kümmert. Tja, und was wollte Jesus uns damit sagen?

Sag’s uns?

Jesus dreht durch die Geschichte den Spieß um. Er macht deutlich: Wenn wir nach Lieblingsmenschen fragen, dann geht es nicht darum, wen wir toll oder besonders nett finden – sondern darum, wer für uns zum Lieblingsmenschen wird, weil er für uns da ist. Und damit sagt er natürlich auch: Egal, wer dein Gegenüber ist – du kannst für ihn zum Lieblingsmenschen werden. Zum Beispiel, indem du ihm hilfst, wenn er in Not ist. Lebe so, dass du ein Lieblingsmensch wirst! Und wenn du das tust, dann wird auch bestimmt jemand für dich bei hr3 anrufen.

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