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Labor Day
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Labor Day

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:Der Tag der Arbeit ist in den USA und einigen anderen Ländern nicht am 1. Mai, sondern am ersten Montag im September, also morgen. Dieser Labor Day gilt auch als offizielles Ende des Sommers. Der Tag ist in den USA frei, und viele Amerikaner verabschieden sich vom Sommer.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wie machen die das und können wir in Deutschland was davon lernen?

Spannende Frage. Klar ist: In Deutschland gibt es den meteorologischen Herbstbeginn am 1. September und den kalendarischen um den 22. September. Und die meisten gucken wie ich raus und denken irgendwann: „Ich glaube: Jetzt wird‘s Herbst.“

Da sind die Amerikaner viel pragmatischer und sagen: „Am Labor Day ist der Sommer vorbei. Ganz gleich, was das Wetter oder die Meteorologen verkünden.“ Und deswegen feiern sie diesen Abschied auch ganz ausgelassen: Familien fahren morgen noch mal ins Grüne. Sie lassen es sich richtig gut gehen. Und ich habe gelesen: „Labor Day“ ist auch der letzte Tag, an dem man helle Sommerkleider anzieht.

Schön finde ich, dass man dadurch gemeinsam vom Sommer Abschied nimmt und sich auf den Herbst vorbereitet. Und das könnte uns auch guttun.

Warum? Weil wir dann den Übergang bewusster erleben?

Genau das. Weil man sich zum Beispiel fragt: Habe ich diesen Sommer gut genutzt? Habe ich in den Ferien genügend Kraft getankt? Bin ich fit für den Herbst?

Dass das sinnvoll ist, wusste man übrigens schon zu biblischen Zeiten. Da heißt es: „Wer im Sommer sammelt, der ist klug; wer aber in der Ernte schläft, dem ergeht es schlecht.“ Labor Day ist also auch ein Tag, um mal zu schauen: Was hat mir dieser Sommer an Gutem gebracht? Und das Gute lasse ich dann so richtig nachwirken.

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