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Gott zum Lachen bringen – Mach einen Plan
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Gott zum Lachen bringen – Mach einen Plan

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer i. R., Fulda

„Weißt du, wie du Gott zum Lachen bringen kannst? Mach einen Plan!“

So ein Sprichwort. Es sagt dasselbe wie: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“. Oder „Der Mensch dachte und Gott lachte.“

Die Variante ohne Gott heißt: „Denn erstens kommt es anders. Und zweitens als man denkt.“

Hinter all den Redensarten steht die Erkenntnis und auch die Erfahrung: Das Leben ist nur bedingt planbar.

Natürlich mache ich Pläne. Das muss ich auch. Ohne Planung geht es nicht. Ich plane die neue Schulwoche. Meinen Unterricht. Der Urlaub in den Herbstferien ist seit März gebucht. Und die großen Pläne für den Ruhestand in einigen Jahren beschäftigen mich jetzt schon.

Einen Plan machen und Gott zum Lachen bringen?

Ich weiß: Ich habe mein Leben letztlich nicht in der Hand. Pläne werden durchkreuzt. Dinge entwickeln sich anders als geplant. Träume platzen.

Soll ich deshalb auf’s Planen verzichten? In den Tag hineinleben? Das geht ja auch nicht wirklich.

Von früheren Generationen könnte ich hier etwas lernen.

Wenn sie Verabredungen, Pläne und Vorhaben machten, fügten sie an: „So Gott will und wir leben“ an. Den „jakobäischen Vorbehalt“ nannten sie das. Nach der Bibelstelle im Jakobusbrief, in der es heißt: „So Gott will und wir leben“ (Jak 4,15). Sie erinnert daran: Die Zukunft und insbesondere unsere geplanten Vorhaben unterliegen dem Willen Gottes.

„So Gott will und wir leben“ – diese Relativierung meiner Pläne finde ich weise.

Ob Gott lacht, wenn ich einen Plan mache, weiß ich nicht. Viele Vorhaben gelingen mir. Lassen sich realisieren. Dafür bin ich dankbar. Manche meiner Pläne hat er korrigiert. Oder wirft er ganz über den Haufen.

Das hinzunehmen muss ich lernen. Und annehmen. Das geht, wenn ich darauf vertraue, dass Gott es gut mit mir meint.

Für meine Lebenspläne und alles Planen heißt das:

Ich will fröhlich weiter Pläne machen – unter dem Vorbehalt des Jakobus.

Und ich will daran festhalten: Gottes Plan mit mir hat einen Sinn hat, auch wenn sein Plan nicht mein Plan ist. 

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