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Genaues Hinhören hilft
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Genaues Hinhören hilft

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel
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Herzlichen Glückwunsch hr4. Heute ist der Geburtstag des Radiosenders. Am 6. Oktober 1986 ging die Radiowelle erstmals auf Sendung. Ich höre gerne Radio. Ob Musik oder Texte – Radiohören schult die Sinne. Ganz besonders das Hören. Denn gute Radiotexte lassen Bilder in uns entstehen. Kopfkino nennen wir das beim Radio. Innere Bilder entstehen, wenn wir vom Blick aus ein Flugzeug hören, das über die weiten Steppen Afrikas fliegt. Bei Reportagen über den Wochenmarktbesuch mit der Fülle an exotisch riechenden Früchten kann ich mich live dabei fühlen. Auch die Nachrichten von feuerrot brennenden Wäldern in Kalifornien. Radio lässt Bilder im Kopf entstehen. Aber Zuhören – besonders im Alltag, das fällt vielen Menschen freilich immer schwerer.

Ich meine das gute Zuhören. Das Hören auf das, was mir das Gegenüber sagen will. Auch die Zwischentöne. Auf das, was zwischen den Zeilen gemeint ist. Jesus hat in der Bibel einen schönen Satz gesagt: "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!" Es ist die sehr konkrete Aufforderung, unsere Sinnesorgane auch zu nutzen. Wer seine Ohren nicht nutzt, wer sprichwörtlich auf "stumm" oder "Durchzug schaltet" - der überhört viel. Ich finde: Wir Menschen dürfen Augen und Ohren nicht verschließen. Von Kinderarmut in Deutschland bis skrupellosen Waldrodungen in Südamerika. "Wer Ohren hat zu hören, der höre." Und nach dem Hören sollte dann auch das Nachdenken und Handeln folgen.

Deshalb ist richtiges Hinhören so wichtig und ein erster Schritt, danach mit kleinen Schritten die Welt zu verändern. Gut, dass es Radio gibt. Deshalb: Danke hr4 und "herzlichen Glückwunsch".

 

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