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Ready Player One
Bildquelle Pixabay

Ready Player One

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute kommt ein neuer Film von Steven Spielberg in die deutschen Kinos: „Ready Player One“. Spielberg erzählt in diesem Action-Abenteuer von einer zukünftigen Welt, die so düster ist, dass sich die meisten Menschen lieber in die virtuelle Welt „Oasis“ flüchten – ein riesiges Computerspiel.
Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Wie real sind denn solche Utopien?

Ach, na ja, wenn ich höre, wie viele Stunden meine Konfirmanden jeden Tag im Netz oder mit Computerspielen verbringen, werde ich schon manchmal unruhig. Wobei gegen Computerspiele an sich ja gar nichts zu sagen ist.
Kritisch wird es für mich dann, wenn Menschen anfangen, im Netz ein Ersatzleben zu führen. Und genau das thematisiert Spielberg in seinem Film: Die Menschen in „Ready Player One“ machen in der virtuellen Welt all das, was sie in der realen Welt nicht können: Sie erleben Abenteuer, sie kämpfen, sie treffen Freunde – und sie sehen gut aus.
Ist aber eben nicht real. Und es wäre doch ziemlich schade, wenn jemand vor lauter Abdriften in die Fantasie das wahre Leben verpasst.

Aber in den Kirchen wurde den Menschen doch auch oft erzählt, das Leben hier sei nicht so wichtig, man solle sich lieber auf den Himmel freuen.

Ja, leider. Ich glaube aber nicht, dass das wirklich die Botschaft von Jesus war. Wenn Jesus zum Beispiel erklärt: „Mach dir keine Sorgen darüber, was morgen ist“, dann klingt das für mich stark nach „Lebe im Hier und Jetzt“.
Und Jesus hat den vielen Kranken und Traurigen, die zu ihm geströmt sind, ja auch nicht gesagt: „Leidet weiter und wartet auf den Himmel.“ Nein, er hat sie geheilt. Damit sie eben nicht nur in ihrer Phantasie ein gutes Leben haben, sondern in der Realität glücklich sein können.

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