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Nelson Mandela
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Nelson Mandela

Diplom-Theologin Doris Meyer-Ahlen
Ein Beitrag von Diplom-Theologin Doris Meyer-Ahlen, Referentin für Familien- und Beziehungspastoral, Fulda
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Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit – große Worte, die in vieler Munde sind. Einer, für den der Kampf um Gerechtigkeit der Lebensinhalt war, starb heut vor fünf Jahren: Nelson Mandela. Bevor Nelson Mandela der erste schwarze Präsident Südafrikas wurde, kämpfte er Jahrzehnte gegen die Rassentrennung in seiner südafrikanischen Heimat. Dieses politische Engagement und sein Widerstand gegen die sogenannte Apartheid und die damit verbundenen Nachteile für schwarze Menschen bedeuteten für ihn 27 Jahre politische Haft.

Nelson Mandela - für mich ein eindrucksvoller Kämpfer gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen Unterdrückung und Rassismus. Auf dieser Grundlage gelang es ihm, ein Gesellschaftssystem, eine demokratische Staatsordnung für Südafrika zu etablieren. Auch mit zunehmender Verantwortung in politischen Positionen blieb Mandela seinen Grundüberzeugungen treu. Er warb für eine Politik der Versöhnung, zu der er alle Menschen einlud, die sich von der Apartheid distanzierten. Dafür erhielt Nelson Mandela 1993, drei Jahre nach seiner Haftentlassung, den Friedensnobelpreis und wurde im Jahr danach zum ersten schwarzen Präsident seines Landes gewählt.

Natürlich passieren beim politischen Engagement auch Fehler, gibt es immer und bleibend etwas nachzubessern, wenn das Ziel eine sozial gerechte Gesellschaftsordnung ist. Und doch ist Nelson Mandela für mich jemand, der eindrucksvoll gezeigt hat: Es ist möglich, mit einer Vision etwas zum Guten zu verändern. Dass er damit Erfolg haben könnte, war alles andere als sicher. Wie oft wird er gehört haben: „Das System änderst Du nie!“ – Und trotzdem. Gerade in solch einer Situation darf man nicht aufgeben, sondern muss konsequent den nächsten Schritt gehen.

Das nehme ich aus der Erinnerung an Nelson Mandela heute für mich mit. Konsequent den nächsten Schritt gehen und der eigenen Hoffnung auf eine gerechte Welt immer konkretere Gestalt geben. Das geht bei den kleinen Dingen los: Für welchen Versanddienstleister entscheide ich mich? Wie wichtig sind die Arbeitsbedingungen und ein gerechter Lohn? In welchem Supermarkt kaufe ich ein? Haben die Kakaobauern für die Zutaten meiner Schokolade einen fairen Preis erhalten? Wie wurde das T-Shirt hergestellt, das ich supergünstig kaufen kann? Es geht um die vielen Kleinigkeiten, die dazu beitragen, die Welt für andere Menschen ein bisschen besser zu machen. Das sind keine großen Schritte, die friedensnobelpreisverdächtig wären wie der Freiheitskampf von Nelson Mandela, aber für mich genauso wichtig für die Treue zu meiner Vision von einer gerechteren Welt.

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