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Lebkuchen
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Lebkuchen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Sie haben’s ja bestimmt auch schon entdeckt: Die ersten Lebkuchen, Dominosteine, Zimtsterne und Spekulatius stehen in den Supermarkt-Regalen. Also: das klassische Adventsgebäck … Anfang September. Sag mal, Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Nervt Dich das als Pfarrer?

Nö. Ich muss mir diese Sachen ja noch nicht kaufen. Aber ich sag mal ganz frech: Wer im September schon lauter Adventszeug nascht, der muss sich nicht wundern, wenn er sich dann in der Weihnachtszeit so wenig weihnachtlich fühlt. Für mich sind Lebkuchen Teil von Advent und Weihnachten. Und der 1. Advent ist eben erst am 3. Dezember.

Was ist denn an einem kleinen Spekulatius am Pool so schlimm?

Na, Festzeiten haben ja eine innere Dramaturgie. Und die wurde früher ganz intensiv gelebt. Da war zum Beispiel die Adventszeit eine Fastenzeit – in der man bewusst auf Dinge verzichtet hat, um sich dann auf Weihnachten und auf die speziellen Köstlichkeiten dieses Festes freuen zu können. Und ich behaupte: Wenn Du Dich vier Wochen auf einen Spekulatius gefreut hast, dann schmeckt er anders, als wenn Du ihn ständig isst.

Na, wahrscheinlich heißen die Sachen deshalb jetzt „Herbstgebäck“.

Genau, aber das ist ja noch absurder. Wenn das Gebäck nichts mehr mit Weihnachten zu tun hat, dann ist es völlig egal, wann ich es esse. Dann wird alles beliebig. Also: Mir ist es lieber, ich werde von der Weihnachtszeit wirklich berührt. Und das hat für mich auch was damit zu tun, dass ich Lebkuchen erst an Weihnachten esse. Dann aber richtig.

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