Hauptsache mit Gott
"Hauptsache gesund!" Wer wünscht sich das nicht? Gesundheit ist ein hohes Gut. Manches liegt in unserer Hand: gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige Vorsorge. Gesund bis ins hohe Alter? Dafür gibt es keine Garantie. In den letzten Wochen und Monaten haben wir gespürt, wie zerbrechlich unser Leben ist. So lange es keinen Impfstoff oder ein Medikament gegen das Corona-Virus gibt, sind wir vor der Krankheit nicht sicher – und auch dann müssen wir wohl lernen, mit dieser Art von Viren zu leben.
Unser Leben und unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Darum vertraue ich nicht allein auf meine Kraft, sondern auf die Kraft, die Gott schenkt. Sie ist wie ein Schatz, sagt Paulus. Diesen Schatz tragen wir in irdenen Gefäßen (2. Kor 4, 7). Zu seiner Zeit waren die Gefäße aus Ton gearbeitet. Ein Tonkrug kann leicht anschlagen oder zerbrechen. Er ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Darum muss man vorsichtig damit umgehen. Das irdene Gefäß ist für Paulus ein Bild für unseren Körper. Wir sind verwundbar. Wir haben es nicht in der Hand, wie lange wir fit und gesund leben können. Unserer Lebenszeit sind Grenzen gesetzt. Paulus weiß, wovon er redet. Er schreibt diese Zeilen am Ende seines Lebens. Er hat viel erlebt. Er saß im Gefängnis. Er wurde verfolgt. Sein Leben ist von Entbehrungen und Krisen geprägt. Und von Zeit zu Zeit haben ihn epileptische Anfälle heimgesucht. Im Alter spürt er, dass seine Kraft weniger wird. Trotzdem verliert Paulus nicht den Mut. Vor vielen Jahren ist ihm ein Licht aufgegangen. Er hat beschlossen, sein Leben zu ändern und Jesus Christus zu folgen. Er hat begriffen: Es geht nicht um die eigene Stärke. Es geht um die Kraft, die Gott schenkt.
Gottes Kraft ist der Schatz in unseren irdenen Gefäßen. Zerbrechlich sind wir, nicht unvergänglich. Wir sind nicht perfekt. Wir können nicht alles schaffen. Und nicht alles geben. Aber das müssen wir auch gar nicht. Es ist egal, ob wir jung oder alt, gesund oder krank sind. Das, was über unsere Kraft hinausgeht, dürfen wir getrost Gott überlassen. Darum heißt es am Ende nicht: "Hauptsache gesund!", sondern "Hauptsache mit Gott!"
