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Fürchte dich nicht!

Fürchte dich nicht!

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Der Kirchenchor, in dem ich mitsinge, besteht seit hundert Jahren. Ein tolles Jubiläum! Schon seit zwei Jahren bereiten wir uns darauf vor. Und in drei Wochen sollte unser großes Jubiläumskonzert sein. Wir wollten das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy singen. Wie so vieles: Es muss verschoben werden, wahrscheinlich bis ins nächste Jahr. Und es darf zurzeit keine Proben geben. So wie uns Sängern geht es ganz vielen anderen in Deutschland und der ganzen Welt. Wir sind traurig und sehen doch ein: Es geht nicht.

Musik und Worte, die trösten

Mir bringt der Gedanke an die Musik und die Texte des Oratoriums aber auch ein wenig Trost. Da gibt es einen Chor, der geht so:

„Fürchte dich nicht, spricht unser Gott,
fürchte dich nicht, ich bin mit dir.
Ob tausend fallen zu deiner Seite
und dir zur Rechten zehentausend
so wird es doch dich nicht treffen.
Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir,
ich helfe dir, spricht unser Gott.“

Engel behüten uns auf unseren Wegen

Die Worte stammen zum Teil aus dem Psalm 91­ - so wie auch das wunderbare  Doppelquartett: „Denn er hat sein Engeln befohlen...". Dieser Psalm spricht von einem großen, unendlichen Vertrauen zu Gott. Er wird jeden Abend von vielen Christen, vor allem den Ordenschristen als ein Teil des Nachtgebets der Kirche gebetet. Dieser Psalm erwähnt sogar, obwohl sicher schon 2500 Jahre alt, die Pest, die im Finstern schleicht, und die Seuche, die am Mittag wütet. Ich finde ihn darum vollkommen aktuell.

Geborgen im Schatten deiner Flügel

Der Beter vertraut darauf, dass er in der Hand Gottes steht. So heißt es in einem schönen Bild am Anfang des Psalms: Ich bin geborgen im Schatten deiner Flügel.

Ich glaube nicht, dass das für mich heute heißt, dass mir nichts passieren kann und ich nie krank werde. Aber trotzdem kann ich in das „Fürchte dich nicht“ einstimmen. Das gibt mir gerade in der jetzigen Situation Halt und Trost. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott mir nahe ist in dieser schwierigen Situation. Gott kennt jeden von uns und weiß, wovor wir Angst haben. Und da sagt er zu mir in den Worten des Psalms: „In der Bedrängnis bin ich bei ihm, mein Heil lass ich ihn schauen.“(Psalm  91,15)

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