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Die Kraft der Kamele
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Die Kraft der Kamele

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Wenn ich mir als Kind die Weihnachtskrippe angeschaut habe, hat mich ein Tier immer besonders fasziniert: das Kamel. Meine Eltern hatten es immer neben die Figuren von den heiligen drei Königen aufgestellt – das war für mich als Kind ein deutliches Zeichen: Diese Könige sind von weit hergekommen, sie haben eine lange und beschwerliche Reise hinter sich gebracht! Denn genau für solche Reisen braucht man ein Kamel.

Noch immer muss ich darüber staunen, was diese Tiere so alles können! Sie kommen viele Tage ohne Wasser aus, passen sich heißen Tagestemperaturen und kalten Nachttemperaturen problemlos an und können schwere Lasten tragen. Ich weiß: Gerade wenn es durch die Wüste geht, sind Kamele die idealen Begleiter! Ich bin mir sicher: Ohne diese Tiere hätten es die drei Könige niemals bis nach Bethlehem geschafft!

Wenn ich mir heute ein Kamel an einer Krippe anschaue, denke ich oft: Von den Fähigkeiten eines Kamels könnte ich auch was gebrauchen! Denn auch ich muss manchmal eine Durststrecke überwinden. Das sind dann anstrengende Zeiten, in denen ich viel zu tragen habe und es noch lange dauert, bis ich am Ziel bin. Gerade vor Weihnachten war so eine Zeit für mich erst gewesen. Da wäre es doch gut, wenn ich immer genug Vorräte direkt bei mir und dazu so viel Ausdauer wie ein Kamel hätte.

Oder ich denke mir: Am Besten ist es, wenn ich in anstrengenden Zeiten ein Kamel bei mir habe, genau wie die Könige damals. Damit meine ich natürlich keine echten Tiere. Sondern ich denke da an Menschen, die mit mir gehen und mir so manche schwere Last abnehmen können. Solche Menschen habe ich schon oft erlebt. Da war zum Beispiel der gute Freund, der für mich da war, als mein Vater gestorben war. Ich weiß noch gut, wie er immer in meiner Nähe war und mir so manche Arbeit abgenommen hat. Das hat mir so gut getan.

Und deswegen weiß ich auch: Ich will mich bemühen, auch selbst „ein Kamel“ für Menschen zu sein, die es brauchen. Denn selbst die drei Könige – und da bin ich mir sicher – hätten es ohne ein Kamel nie nach Bethlehem geschafft!

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