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Aus einer anderen Welt

Aus einer anderen Welt

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Ich war mitten in der Stadt und hatte Einkaufstüten in der Hand, als mein Handy gefiept hat. „Wer ist das dann schon wieder?“, hab ich mich gefragt und leicht genervt mein Handy aus der Hosentasche rausgekramt. Ein Video war bei mir angekommen; abgeschickt von einem Bekannten, der erst vor kurzem zu einem längeren Arbeitsaufenthalt nach Afrika gefahren war. Ich war neugierig und hab mir das Video sofort angeschaut. Was ich gesehen habe, hat mir erst einmal die Sprache verschlagen. Er hat mir Bilder von einem großen Slum geschickt, in dem er gerade unterwegs war: Kinder, die in einem völlig verdreckten Fluss Wäsche gewaschen haben, Müll, der überall herum lag, Häuser, die nur aus Wellblech und Pappe gebaut waren.

Diese Bilder aus einer ganz anderen Welt haben mich getroffen. Was war das für ein Kontrast! Um mich herum die reiche Stadt Frankfurt, besonders festlich und vorweihnachtlich geschmückt, dort heruntergekommene Häuser und überall Dreck. Ich beim Einkaufen und dort Menschen, die sich bestimmt nicht so viel leisten können wie ich. Da hab ich ein schon ein schlechtes Gewissen bekommen. Natürlich weiß ich ja grundsätzlich, wie ungerecht es in unserer Welt zugeht und wie viele Menschen in großer Armut leben müssen. Aber es ist schon noch etwas anderes, das direkt und live eingespielt zu bekommen.

Als ich später wieder zuhause war, ist mir klar geworden: Auch in diesem Advent ist es wichtig für mich, diese Menschen „aus der anderen Welt“ nicht zu vergessen. Denn ich weiß: Das, was ich „andere Welt“ nenne, ist nichts anderes als nur ein Teil unserer gemeinsamen Erde. Es gibt nur eine Welt, die Gott allen Menschen geschenkt hat. Ich will dazu beitragen, dass alle gut auf ihr leben können. Möglichkeiten dazu finde ich jetzt gerade in der Vorweihnachtszeit genug. Das katholische Hilfswerk Adveniat hilft mir dabei sehr. Auf deren Homepage finde ich viele Projekte in aller Welt, die ich unterstützen kann – denn ich bin für diese eine Welt mit verantwortlich.

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