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Sonnenaufgang – Einladung zum Lob Gottes
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Sonnenaufgang – Einladung zum Lob Gottes

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Vor einigen Jahren bin ich mit einer Gruppe in Israel gewesen. Wir haben einige Tage am See Genezareth gelebt. Und an einem Morgen vor Tagesanfang sind wir auf einen Hügel am westlichen Ufer des Sees gestiegen, um von dort den Sonnenaufgang zu erleben. Wir alle waren tief beeindruckt: Wie die Sonne über den Hügeln am Ostufer aufgegangen ist. Die Farben, die sich von rot über gelb bis zum strahlenden Gold verändert haben. Und dann lag das Land vor uns. Es ist ein sehr fruchtbares Land, in dem vor allem Obst wächst.

Bevor wir wieder von dem Hügel heruntergestiegen sind, haben wir den Psalm 104 aus der Bibel gebetet. Er ist ein Loblied auf Gott, den Schöpfer. So beginnt er: „Preise den Herrn, meine Seele. Herr, mein Gott, überaus groß bist du.“ (Psalm 104,1) Und dann wird Gottes Größe gepriesen, die wir in dem, was die Natur uns bietet, erleben. So geht der Text weiter: „Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel.“ (Psalm 104, 2) Das passte genau auf den Sonnenaufgang, den wir gerade erlebt hatten.

Dann wird die Erde als fruchtbares Land beschrieben, auf dem Pflanzen aller Art wachsen, so dass Menschen und Tiere genügend Nahrung bekommen. „Auf dich warten sie alle, dass du ihnen Speise gibst.“ heißt es im Psalm (Psalm 104,27). Auf dem Rückweg in unser Quartier haben wir in einer abgeernteten Obstplantage ein paar Früchte geerntet, die noch an den Bäumen hingen. Sie haben köstlich geschmeckt! Der Psalm endet: „Preise den Herrn meine Seele.“ Da konnten wir gut mit einstimmen.

Immer, wenn ich bei meinem Morgenspaziergang zuhause einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebe, dann erinnere ich mich an diesen Sonnenaufgang am See Genezareth. Und ich erlebe im Licht des neuen Tages auch hier Gottes Nähe. Zwar ist die Landschaft, in der ich lebe, nicht so reich gesegnet, wie die in Israel. Aber ich entdecke: Ich bin mit den Früchten, die gerade in diesem Jahr in meinem Garten gewachsen sind, reich beschenkt worden. Da kann ich immer wieder in den Psalm 104 einstimmen: Preise den Herrn, meine Seele.

 

 

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