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Sechs Monate Corona
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Sechs Monate Corona

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderation: Es ist kaum zu fassen: Jetzt beschäftigt uns die Corona-Pandemie schon seit sechs Monaten. Den ersten Fall in Deutschland gab es Ende Januar. Und weil wir diese Woche bei hr3 jeden Tag schauen, was das konkret bedeutet, frage ich heute mal Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Sechs Monate Corona – was bedeutet das eigentlich für die Kirche?

Riesenthema! Ich glaube: Wir sind vor allem gerade dabei, neu zu entdecken, was Gemeinschaft bedeutet. Und was eine starke Gemeinschaft auszeichnet. Kirche heißt ja "Menschen kommen zusammen, um ihren Glauben gemeinsam zu feiern" – was jetzt seit längerem nur sehr eingeschränkt möglich ist.

Also überlegen wir intensiv: Wie kann man noch Gemeinschaft erleben – mit gestreamten Gottesdiensten, durch Briefe, mit Online-Treffen, durch Telefon-Seelsorge und durch gemeinsame Aktionen wie Balkonsingen oder Kerzen-Anzünden.

Und natürlich dadurch, dass Christinnen und Christen sich gegenseitig unterstützen und für andere da sind, die Hilfe brauchen. Dabei merken wir auch, dass wir manche Aspekte von Gemeinschaft ganz neu klären müssen.

Gib mal ein Beispiel!

Na, zum Beispiel die Frage: Kann man Abendmahl auch online feiern? Jeder hat ein Stück Brot und einen Becher Wein vor dem Bildschirm – und dann geht es los.

Während viele Theologen erklärt haben: "Das geht gar nicht!", haben einige Gemeinden es einfach gemacht. Und alle, mit denen ich gesprochen habe, sagen: "Abendmahl am Bildschirm – das war besser als nichts und wir fühlten uns tatsächlich miteinander verbunden."

Gott nahe sein und einander nahe sein – das kann man auch mit Abstand. 

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