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Komplimente tun gut
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Komplimente tun gut

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Am Donnerstag war ich beim Frisör. Am Freitag unterrichte ich wieder in der Grundschule. Tobias aus der dritten Klasse sagt zu mir: „Frau Zimmermann, warst du beim Frisör? Deine Haare sehen schön aus, und du siehst jetzt richtig jung aus.“

Fast werde ich rot. So ein nettes Kompliment! Dass es Tobias überhaupt auffällt, wenn seine Relilehrerin eine andere Frisur hat. Erstaunlich! Ich freue mich über das schöne Kompliment und bedanke mich dafür bei Tobias.

Mit seinen netten Worten hat er meinen Tag schöner gemacht.

Ich erinnere mich an ein Geschenkelädchen in der Reformationsstadt Wittenberg. 2017 bin ich dort gewesen. An der Tür des Lädchens hing ein Zettel mit kleinen Abreiszetteln unten dran. „Nehmen Sie sich ein Kompliment mit“, war da zu lesen. Und auf den Abreiszetteln stand: Du siehst gut aus. Oder: Es ist schön, dich zu kennen. Ich habe mir eins mitgenommen und mich gefreut.

Solch freundlich zugesagte Worte haben Macht und verändern etwas. Das erlebe ich immer wieder. Und manchmal entsteht durch liebevoll zugesagte Worte auch richtig Gutes. So hat es der Zöllner Zachäus erlebt. Keiner wollte etwas mit ihm wegen seiner zweifelhaften Geschäftspraktiken zu tun haben. (LK19,1-8) Doch Jesus bittet ihn, in sein Haus kommen zu dürfen. Er sagt zu ihm sinngemäß: „Ich bin gern bei Dir zu Gast. Ich will gerne mit dir zusammen sein“. Er macht ihm sozusagen ein Kompliment und das verändert Zachäus. Er spürt, wie sehr ihm Freunde fehlen und er gibt das zu Unrecht eingenommene Geld zurück.

Auch wenn unsere Komplimente vielleicht nicht so Großes bewirken, ist die Macht unserer Worte nicht zu unterschätzen!

Komplimente verschenken – eine anregende Idee, die Freude schenkt und auch Gutes bewirken kann.

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