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Jürgen Klopps Hoffnung in der Corona-Krise
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Jürgen Klopps Hoffnung in der Corona-Krise

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain
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Jürgen Klopp, Fußballtrainer vom FC Liverpool, hat das seinen Spielern in die Zwangspause durch Corona mitgegeben: „Wenn wir in zehn, 20, 30, 40 Jahren zurückblicken und das Fazit ist, dass das die Phase war, als die Welt die größte Solidarität, die größte Liebe, die größte Freundschaft (…) gezeigt hat, wäre das (..) wirklich großartig."

Jürgen Klopp und die Hoffnung

Ich weiß: Jürgen Klopp ist bewusster evangelischer Christ. Was er da gesagt hat, hat mit der tiefen Zuversicht zu tun: Dass Hoffnung uns in dieser Krise verändern kann. Klopp sagt weiter: „Wir müssen alle (…) aufeinander achtgeben. Es ist nichts gut an dieser Situation - außer vielleicht das, was wir daraus lernen können" (kicker.de, 27.3.2020).

Die Krise zeigt das Gute und das Böse im Menschen

Ich sage: Danke, Kloppo! Ich hoffe mit Dir: Dass Solidarität, Liebe, Freundschaft siegen. Über alles Böse. Aber: Automatisch und von alleine geht das nicht. Denn diese Krise bringt beides hervor: Das Gute und das Schlechte im Menschen. Es gab und gibt so viel Gutes! Aber auch das Raffen und Horten von Dingen, nach dem Motto: Ich zuerst! Vielleicht ertappe ich mich sogar selbst dabei. Oder schlimmer: Das Klauen von Schutzmitteln aus der Arztpraxis oder Wucher beim Verkaufen von Schutzmasken. Auch Gedanken können böse sein. Zum Beispiel, dass Unglücke reinigen, läutern. Dass es sowieso zu viele Menschen gäbe. Und andere krude Phantasien.

Das Gute kann durch mich passieren

Doch Klopps Worte sind keine leeren Wünsche. Ich glaube, das Gute kann in uns die Oberhand gewinnen. Weil wir als Menschen gut erdacht sind. Beschenkt mit Talent zum Guten. Gottes Ebenbilder (1. Mose 1.27). In jedem Menschen schaut uns Gott freundlich an. Das Gute kann durch mich passieren. Nicht einfach so. Sondern, weil ich mich bewusst dafür entscheide: Liebe ausschenken, ein weites Herz haben. Mein Ego nicht zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Liebe nicht nur ein Wort sein zu lassen, sondern in Alltags-Momenten in dieser Krise zu leben. So viele Menschen machen das gerade: mit Geduld, mit Hilfe, mit Vernunft. Dann werden Solidarität, Freundschaft und Liebe gewinnen.

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