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Die Ersten im Staat
Bild: Christian Bueltemann/Pixabay

Die Ersten im Staat

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Man soll ja nicht vorher gratulieren. Das will ich auch nicht. Aber daran denken darf ich am Tag vorher schon mal. Morgen wird unser Bundespräsident 65 Jahre alt, Frank Walter Steinmeier. Da darf man sich heute schon drüber freuen. Es wird ja niemandem in die Wiege gelegt: Bundespräsident - damals, als er zur Welt kam in Detmold und groß wurde im Dorf Brakelsiek. Dann so ein Lebensweg. Bis zum ersten Mann im Staat, so sagt man immer.

Zu bestimmen hat er nichts, der Erste im Staat. Zu sagen hat er viel. Der Bundespräsident wirkt durch Reden. Und durch seine Nähe zu Menschen. Das macht ein Bundespräsident. Er ist da, wo er gebraucht wird oder wo Not ist. Er zeigt sich, will trösten oder Mut machen; auch mahnen. Ihr seid nicht alleine, sagt ein Bundespräsident. Ich bin da; nein, genauer: der Staat ist da. Er ist für Euch da.

Darum geht es: dass der Staat für uns da ist. Zuerst für die Armen und Schwachen. Ich weiß, es sieht nicht immer so aus. Aber es sollte so sein. Der Staat ist nicht für sich selbst da, sondern für die Bürgerinnen und Bürger. Wir müssen den Staat nicht lieben; er ist auch nicht von Gott gemacht, aber achten sollten wir ihn schon. Es gibt nur Staat oder Unordnung, sagt die Geschichte. Am besten ein Rechtsstaat wie Deutschland. Den achte ich, fühle mich beschützt. Es ist längst nicht alles gut. Aber wir können helfen, es besser zu machen. Jeden Tag. Wir dürfen sagen, was uns stört. Und für das Bessere eintreten. Wir sind der Staat; alle sind Erste im Staat.

 

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