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Perspektivwechsel zum neuen Jahr
Bild: arek_socha_pixabay

Perspektivwechsel zum neuen Jahr

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt
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Moderator:Heute Abend gibt´s im Fernsehen ein besonderes Experiment. „Feinde“ heißt ein Film-Projekt nach einer Vorlage von Ferdinand von Schirach. Angelehnt an die Entführung und Ermordung von Jakob von Metzler Anfang der 2000er Jahre. Alex Becker von der katholischen Kirche: Du hast dich vorab schon mit diesem Filmexperiment beschäftigt. Was ist da das Besondere?

Das Besondere ist, dass die gleiche Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. In der ARD gibt’s den Film aus der Sicht des Ermittlers und in allen dritten Programmen aus der Sicht des Strafverteidigers beim Prozess. Und beide Filme laufen gleichzeitig.

Ich muss mich also entscheiden, welchen Film, also welche Perspektive ich sehen will?

Genau. Wie im Leben. Ich muss ständig Entscheidungen treffen und entscheide mich damit gleichzeitig immer gegen etwas anderes. In den Filmen geht’s dann um die Frage nach Recht und Gerechtigkeit. Wie oft hab ich nach Gerichtsurteilen schon gedacht: Da wurde jemand nicht gerecht verurteilt. Das Strafmaß war viel zu mild. Aber das ist eben auch eine Frage der Perspektive. Nur wer beide Seiten kennt, merkt: Es ist oft nicht so einfach, wie es vielleicht im ersten Moment scheint.

Klingt schon sehr spannend.

Oh ja. Und ich finde, dieses Filmexperiment passt gut zum Jahresstart. Das sind doch durchaus gute Vorsätze fürs neue Jahr. Ich nehme mir das vor: Öfter mal eine andere Perspektive einnehmen. Auch andere Meinung zulassen können. Und mich selbst nochmal hinterfragen, bevor ich mir ein Urteil bilde.

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