Neun-Tage-Gebet um den guten Geist
Eine Novene halten: Das ist eine Gebetsform, die ziemlich aus der Mode gekommen ist. Meine Oma kannte sie noch und hat sie praktiziert. Novene, darin steckt das lateinische Wort für „neun“ – neun Tage lang wurde da nämlich an jedem Tag ein Gebet in einem besonderen Anliegen gesprochen. Eine Novene konnte gehalten werden, um für einen bestimmten Menschen zu beten, der schwer krank war. Im Krieg wurde oft eine Novene gehalten und um Frieden gebetet, oder: dass die Männer heil aus dem Krieg zurückkehren. Mit einer Novene konnte man sich auf ein besonderes Ereignis vorbereiten. Zum Beispiel auf die Feier der Priesterweihe oder auf ein Jubiläum.
Seit letztem Freitag wird in vielen Kirchengemeinden die Pfingstnovene gebetet, die Novene zur Vorbereitung auf das Pfingstfest. Neun Tage lang wird darum gebetet: Komm, Heiliger Geist! Der Heilige Geist soll in unserem Leben Gutes bewirken. In einer Pfarrei bei mir in der Nähe treffen sich jeden Abend um sieben Uhr Menschen und beten um den guten Geist Gottes für unsere Welt.
Der Heilige Geist: der soll zum Beispiel helfen, Frieden in unsere Welt zu bringen. Oder: mehr Gerechtigkeit im Zusammenleben der Menschen. Er ist ja ein Geist des Friedens und der Gerechtigkeit. Mancher betet vielleicht auch um den Geist der Versöhnung für die Konflikte in der eigenen Familie. Und andere beten in der Novene dafür, dass der Heilige Geist bei wichtigen Entscheidungen hilft, zum Beispiel bei der Berufswahl oder Veränderungen im Beruf.
Ich bete darum, dass der Heilige Geist Mut verleiht, den Christen und allen Menschen, dass wir neue Gedanken und Ideen zulassen. Die Bibel erzählt: Der Heilige Geist hat die Jüngerinnen und Jünger damals, die sich zurückgezogen hatten, nach draußen getrieben. Er hat ihnen Mut gemacht, etwas zu wagen, auf andere zuzugehen. Das wünsch ich mir auch für uns heute.
