Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Nähe suchen
Bild: Karlheinz Pape/Pixabay

Nähe suchen

Klaus Nobiling
Ein Beitrag von Klaus Nobiling, Evangelischer Pfarrer im Kirchspiel Lichtenfels-Goddelsheim
Beitrag anhören:

Vor 32 Jahren sagte Willy Brandt den berühmt geworden Satz: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!". Durch die Revolution in der damaligen DDR standen die Tore zur Wiedervereinigung beider Deutschlands plötzlich weit auf.

Die Einheit von West- und Ostdeutschen kommt nicht über Nacht

Doch so sehr die Politik auch die Zusammengehörigkeit vorangetrieben hat, war auch klar: Die Deutschen waren sich über die Jahre sehr fremd geworden.
Das ist bis heute, über drei Jahrzehnte später immer noch zu spüren.
An der einen oder anderen Stelle fremdeln viele nach wie vor.
Insofern bleibt der Anspruch dieses staatlichen Feiertages nach wie vor bestehen. Einheit kommt nicht über Nacht, sondern braucht aktives Mitmachen.

Nähe suchen muss man oft üben

Nähe zu suchen und Möglichkeiten zu finden sich näher zu kommen, müssen wir wohl immer wieder üben.
Nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Nord und Süd.
Abgrenzen und auch Ausgrenzen fallen oft leicht – aber Zusammenfinden ist schon eine Herausforderung.

Hilfreiche Entdeckungen durch aufeinander zugehen

Ich habe aber erlebt: wo ich auf andere zugehe und mich selbst motiviere, mach ich hilfreiche Entdeckungen. Denn ganz gleich, wie fremd der andere mir ist – er ist ein Mensch, der menschlich fühlt.
Mir ist noch lebhaft im Gedächtnis, dass ich als junger Student Anfang der 90er Jahre im tiefen Osten der Republik sehr herzlich als Westdeutscher aufgenommen wurde.

"Ich bin noch etwas schuldig"

Ich glaube, ich bin da noch einigen bis heute etwas schuldig.
Heute am Tag der Deutschen Einheit plane ich mal einen Ausflug in die gar nicht mehr so neuen Bundesländer Richtung Sonnenaufgang!

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren