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Leben in "abgesagten" Zeiten
Bild: butti_s/Pixabay

Leben in "abgesagten" Zeiten

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Marburg
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Wir kennen das inzwischen gut: viele Dinge, die zum Leben dazu gehören, werden abgesagt: Rockkonzerte, große Messen, das Oktoberfest, die Jubiläumskonfirmationen in unserer Gemeinde.

Jetzt die Nachricht bei uns im Ort: "Leider kein Kartoffelfest in 2021! Vielleicht 2022 wieder".

Diese Nachricht erreicht mich, als ich über einem alten Text aus der Bibel grübele: Da besuchen drei Männer den alten Abraham und seine Frau Sara. Abram bewirtet die Männer und die kündigen an: Seine hochbetagte Sara wird schwanger werden! Da kann Sara ja nur lachen! Und das tut sie auch. Alles spricht gegen die Schwangerschaft! Warum darauf hoffen?

Ja: Wie kann es Hoffnung geben, wenn vieles dagegenspricht?

Wie kann Hoffnung gehen, wenn vieles dagegen spricht?

Ich sehe die vielen Menschen in unseren Dörfern, die sonst Fest um Fest vorbereiten, um andere bewirten und erfreuen zu können. So wie Abram die drei Besucher bewirtet.

Und ich sehe wie unsicher viele sind. Allen Impfungen zum Trotz bleibt ja das ungute Gefühl "ob das wirklich alles war?" und die bange Frage: "Was kommt als nächstes?"

Und mancher, der eine größere Aktion plant, erntet ungläubiges Lachen.

Wie das Leben weitergeht?

Die Geschichte von Sara und Abram erzählt, wie das Leben eben doch weitergeht. Wie Gott es möglich ist, neue Wege für uns zu finden – auch da, wo wir nur Sackgassen sehen. Es ist eine Geschichte, die zum Vertrauen einlädt. Denn ein Jahr später wird Saras Sohn Isaak geboren.

Und so lädt sie mich in diesen Tagen dazu ein, voll Vertrauen darauf zu setzen, dass auch wir eine Zukunft haben. Mit Kartoffelfesten und vielen anderen Festen.

Ich freu mich schon darauf.

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