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Klimaschützen im Dezember

Klimaschützen im Dezember

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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Ich gebe zu: Im Dezember fällt mir das Klimaschützen schwerer. Eigentlich versuche ich, meinen CO 2-Ausstoß klein zu halten. Und ich weiß: Wenn ich die Heizung nicht ganz so hoch drehe, dann kann ich damit CO 2 sparen und übrigens auch Geld. Aber ich mag es eben gern gemütlich. Und ich esse gerne Tomaten und Orangen. Die wachsen aber eben nicht bei uns, sondern werden von weither zu mir transportiert. Klima schützen im Dezember ist nicht so einfach. Und trotzdem hab ich es mir wieder besonders vorgenommen. In Madrid tagt derzeit die Weltklimakonferenz. Ich hoffe und bete, dass die Politiker dort zu einem guten Ergebnis kommen und das Pariser Klimaabkommen weiterführen. Aber ich weiß auch: Es liegt nicht nur an denen, die da in Spaniens Hauptstadt verhandeln.

Es liegt auch an mir. An jedem einzelnen Menschen auf dieser Erde, der CO 2 produziert. Und hier bei uns in Westeuropa produzieren wir eben besonders viel, vielleicht etwas weniger als die Menschen in den USA und China – aber dafür doch unglaublich viel mehr als Menschen in Afrika oder Südamerika. Der Klimawandel ist ja extrem ungerecht. Er trifft vor allem die, die am wenigsten dafür können. Menschen südlich der Sahara zum Beispiel, die schon jetzt viel mehr unter der Dürre leiden als noch vor einigen Jahren. Ich muss aber nicht nur an die Menschen anderer Kontinente denken, sondern auch an die anderer Generationen, meine Neffen und meine Nichte zum Beispiel. Sie werden deutlich mehr unter der Klimakrise leiden als meine Generation. Die jungen Leute von „Fridays for Future“ machen das ja mittlerweile lautstark deutlich, und sie haben recht.

Ich werde es also trotz Dezember wieder ernsthafter versuchen mit dem Klimaschutz. Manchmal macht er ja sogar Spaß: Wenn ich zum Beispiel beim Kochen Gemüsesorten der Saison wieder neu entdecke, wie Wirsing oder Spitzkohl. Natürlich: Damit allein werde ich das Weltklima nicht retten. Aber wenn viele anders kochen oder heizen: Dann lässt sich dieses Aufheizen der Erde vielleicht doch noch verlangsamen oder sogar stoppen. Und Menschen auf allen Kontinenten und in zukünftigen Generationen können auch noch gut auf dieser Erde leben.

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