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Essen genießen ohne Plastikmüll
Rebowl- Mehrweg / Foto: Beate Hirt

Essen genießen ohne Plastikmüll

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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Die Corona-Pandemie hat mir schlechtes Gewissen beschert, schlechtes Umweltgewissen. Und das ging wohl nicht nur mir so. Plötzlich hab ich wieder mehr Plastikmüll produziert. Eigentlich hatte das Jahr 2020 diesbezüglich richtig gut angefangen: Ich hab fast immer daran gedacht, meinen Becher mitzunehmen für den Kaffee unterwegs. Und dann ist der so genannte Unverpackt-Laden in meine Nähe gezogen. Den hab ich öfter genutzt, um Reis oder Haferflocken ganz ohne Plastik, im Glas einzukaufen. Richtig klasse ist das!

Corona und der Plastikmüll

Aber dann kam Corona. Ich hab mich dabei erwischt, dass ich wieder To-go-Essen in Plastik oder Alu gekauft hab. Und ich war seltener im Unverpackt-Laden, ich wollte einfach in möglichst wenige Läden gehen. Es ist dann aber Gott sei Dank wieder etwas besser geworden. Und der Tag heute wird meinem Umwelt-Gewissen womöglich besonders guttun. Denn heute wird in der EU die Produktion von Einwegplastik verboten. Schluss mit Styroporschalen, Plastikbesteck und Co. Es wird hoffentlich eine Entwicklung beschleunigen, die ja schon angefangen hat: To-Go-Essen geht nämlich auch ohne Einwegplastik.

To-go-Essen in der Mehrweg-Schüssel

Ich war richtig glücklich, als eines meiner Lieblingsrestaurants mir vor ein paar Wochen mein Essen in einem so genannten „Rebowl“-Behälter in die Hand gedrückt hat. Das ist ein Mehrwegsystem, und ich hatte den Eindruck: Mein Essen schmeckt gleich noch mal besser in so einer wieder befüllbaren Schüssel.

Papst gegen die "Wegwerfkultur"

Übrigens hat mein Umweltgewissen auch mit meinem Glauben zu tun. Als Christin will ich die Welt möglichst wenig zumüllen. Ich bin dazu aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren, in all ihrer Schönheit. Deswegen spricht sich übrigens auch Papst Franziskus gegen eine so genannte „Wegwerfkultur“ aus, und er regt ein Produktionssystem an, das, Zitat, „auf Kreislauf ausgerichtet“ ist und „auf Wiederverwertung und Recycling setzt“ (vgl. Papstschreiben "Laudato Si" Nr. 20-22). Ja, so was steht mittlerweile nicht mehr nur in EU-Richtlinien, sondern auch in Papstschreiben.

Essen umweltfreundlich genießen

Ich find das gut. Und ich hab mir fest vorgenommen: Ich will mein Essen wieder mehr genießen ohne Plastikmüll.

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