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Elisabeth
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Elisabeth

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg

„Kennst du Elisabeth?“ „Klar!“ antworte ich. „ Elisabeth ist eine total nette Frau und singt mit mir in einem Chor!“ Mit dieser Antwort liege ich aber total falsch. Der Freund, der mich das fragt, will von mir etwas zur heiligen Elisabeth hören. Zur heiligen Elisabeth schnell zu antworten, ist schon schwieriger. Und dann wollte der Freund noch eine Antwort in einer einfachen und verständlichen Sprache haben. Wir haben dann zusammen eine Antwort gesucht. Sie lautet:

Elisabeth ist eine besondere Frau. Sie lebt in einer Burg. Die Burg ist auf einem Berg. Elisabeth ist sehr reich. Sie geht vom Berg ins Tal. Dort leben arme Menschen. Elisabeth geht zu den armen Menschen. Elisabeth hat ganz viel. Elisabeth gibt ganz viel. Elisabeth baut im Tal ein Haus für kranke Menschen. Mit ihrem Handeln erinnert Elisabeth an Jesus. Im Matthäus-Evangelium sagt Jesus: „Ich hatte Hunger. Ihr habt mir zu essen gegeben.“ Und dann sagt er: „Jeder Mensch ist wichtig für mich. Was ihr für einen Menschen tut, das tut ihr für mich. Seid gut zu den Menschen, dann ist es gut.“

Sicherlich gibt es noch viel mehr über Elisabeth zu erzählen. Aber aus diesem kurzen Sätzen habe ich mir bis heute gemerkt: Elisabeth geht zu den Menschen. Elisabeth hat viel. Elisabeth gibt viel. Und: Sie gibt es Menschen, die es brauchen.

Das taten damals nicht so viele Menschen, und auch heute ist es eher ungewöhnlich. Aber ich kenne auch heute solche Leute. Die Elisabeth aus meinem Chor zum Beispiel. Sie ist für die Noten zuständig. Die hat sie in einem großen Schrank. Sie hat ganz viele Noten. Die Noten gehören dem Chor und Elisabeth verteilt sie. Jeder bekommt die Noten in einer Mappe mit seinem Namen drauf. Und das macht sie ehrenamtlich. Ohne Elisabeth könnten wir nicht singen.

Und da sind noch die vielen anderen: die eine kümmert sich um Flüchtlinge, der andere spendet einen Teil seines Gehaltes für soziale Projekte.

Sie heißen nicht alle Elisabeth. Aber sie machen es wie die Heilige: Sie haben viel und geben viel.

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