Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Zeit
Bild: Stefan Keller/Pixabay

Zeit

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
Beitrag anhören:

In den letzten Monaten habe ich oft das Gefühl, die Zeit zerfließt mir so unter den Händen.
Ein Tag beginnt und vergeht, ehe ich mich recht versehe.

Eine Woche, ein Monat – vorbei, noch bevor ich ihn bewusst wahrnehmen und genießen kann.
Und das unabhängig davon, ob ich viel oder wenig zu tun habe, ob ich viel oder wenig erlebe.
Es ist ein seltsames Gefühl.

Von Gott heißt es an einer Stelle in der Bibel,
für ihn sei ein Tag wie tausend Jahre (PS 90,4)
und tausend Jahre wie ein Tag. (2. Petr. 3,8)

Ob sich das so ähnlich anfühlen mag wie mein Zeitempfinden momentan?
Nein, vermutlich nicht.

Denn der unangenehme Gedanke dabei für mich ist,
dass diese Zeit – meine Lebenszeit! – tatsächlich und unwiederbringlich vergangen ist.

Für Gott dagegen spielt die Zeit keine Rolle.
Seine Dimension ist die Ewigkeit.
Da gibt es keinen Anfang und kein Ende.
Das Buch des Predigers im Alten Testament hat für solche Gedankengänge einen weisen Rat:

"Iss und trink und habe guten Mut!

Genieß deine Lebenszeit, so gut du es kannst.

Freu dich an den Sonnentagen und dem Sternenhimmel,

freu dich an den Blüten und Schmetterlingen und allem, was dein Herz sonst noch froh macht.

Bleib nicht stecken in Gedankengängen, die zu nichts führen und dich nur trübsinnig machen.

Schau auf all das Schöne, das dich umgibt – und das ist bestimmt eine ganze Menge.

Deine Lebenszeit ist ein Geschenk – wenn du sie mit Trübsinn verbringst, verdirbst du sie dir.

Nein, nutze sie zum Guten für dich und andere.

Lebe auch Traurigkeit, wenn sie an der Zeit ist, und genauso lebe die Fröhlichkeit.

Und sei gewiss: Gott geht mit dir durch die Zeit – ganz gleich, wie du sie gerade empfindest.

Gott ist an deiner Seite, heute und morgen und alle Tage – und sogar in Ewigkeit." (Nach Pred. 3,12 und 13)

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren