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Warteschleife – Geduld ist gefragt
Bildquelle: Momentmal/Pixabay

Warteschleife – Geduld ist gefragt

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Ich rufe bei einem Verlag in Hamburg an. Da will ich ein Buch bestellen. Nach kurzem Klingeln springt am anderen Ende der Leitung ein Band an. Ich gerate in eine Warteschleife. Oh nein, jetzt wird es dauern. Süßliche Musik wird einsetzen und ich werde immer genervter sein. Ich bin versucht, sofort wieder aufzulegen. Geduld ist nicht gerade meine Stärke.

Doch dann kommt es anders als gedacht. Ich höre Meeresrauschen, Möwenschreie und Schiffshupen, einfach wunderbar. Gerne hänge ich jetzt in der Warteschleife. Ich bin nämlich mit meinen Gedanken sofort an der See. Ich erinnere mich an schöne Urlaube und Seetage mit hohem Erholungswert.

Manchmal lohnt es sich, dran zu bleiben und geduldig zu sein. Das gilt auch für meinen Glauben und für mein Gebet. Jesus erzählt dazu ein Gleichnis von einer Witwe (Lk 18,1-8). Sie streitet für ihr gutes Recht. Immer und immer wieder rückt sie dem Richter mit ihrem Anliegen auf die Pelle. Der will sich nicht kümmern. Er hat keine Zeit und keine Lust. Aber die Witwe bleibt dran, unermüdlich und unerschrocken geht sie zu dem Richter und bringt ihr Anliegen vor. Ihre Geduld und ihre Hartnäckigkeit werden schließlich belohnt. Der Richter kümmert sich und sie bekommt ihr gutes Recht.

Die Bibel empfiehlt: Liegt Gott mit eurem Gebet auch so in den Ohren.

Immer und immer wieder können wir ihn bitten.

Geduld ist gefragt, auch beim Beten. Und manchmal wird sie belohnt. So wie in dem Gleichnis, das Jesus erzählt hat. Es gibt keine Garantie dafür, aber es geschehen immer wieder kleine und große Wunder.

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