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Hoffnung geben
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Hoffnung geben

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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„Mein Job ist es, anderen Hoffnung zu geben“, das hat einmal Jane Goodall gesagt, die berühmte Schimpansenforscherin. Heute ist die Biologin 84, mit 23 ist sie damals nach Afrika gegangen, um das Leben von frei lebenden Menschenaffen in Afrika zu beobachten. Das war in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, als noch keine Frau als Forscherin auf eigene Faust irgend etwas unternahm. Goodall hatte auch keine Ausbildung, außer der zur Büro-Sekretärin. Aber sie hatte einen Traum aus ihren Kindheitsbüchern Tarzan und Doktor Dolittle mitgenommen: „Ich werde mit wilden Tieren leben und über sie Bücher schreiben,“ erinnert sich Goodall. Über viele Jahrzehnte lebt sie mit Schimpansen und beobachtet sie, schreibt Bücher und betreibt als Nichtstudierte Verhaltensforschung. Für die Ergebnisse ihrer Studien interessieren sich vor allem Psychologen und Psychiater, die die Ergebnisse von Goodall mit menschlichen Verhaltensweisen vergleichen. Jane Goodall hat in den 60 Jahren ihrer Forschung ganz viel über die Gefühle, Persönlichkeitsmerkmale und Kommunikationsweisen von Affen herausgefunden, die in der Biologie heute anerkannt werden. In den letzten Jahrzehnten ist sie vor allem als Umweltaktivistin weltweit unterwegs gewesen, um sich für die Erhaltung von Naturreservaten oder gegen die Abholzung von Wäldern einzusetzen.

„Mein Job ist es, anderen Hoffnung zu geben“, ist ihr Credo. Und das, obwohl sie der Meinung ist, dass die Welt nicht besser geworden ist als vor vielen Jahrzehnten. Sie sagt: „Es leben heute mehr Menschen auf der Erde als jemals zuvor, und viele führen einen nicht nachhaltigen Lebensstil. Wir haben diesen wundervollen Planeten, den wir Tag für Tag zerstören.“ Auf die Frage eines Reporters, wieso sie nicht die Hoffnung aufgibt, antwortet sie: „Man kann nicht die Hoffnung aufgeben, solange es junge Menschen gibt, die das Problem erkannt haben und die Welt eine kleines Stück besser machen wollen, und mein Job ist es eben, anderen Hoffnung zu geben.“

Mich hat das Leben und dieser Satz von Jane Goodall berührt: „Mein Job ist es, anderen Hoffnung zu geben.“ Und ich habe mich gefragt: Kann ich das nicht auch noch mehr tun: anderen Menschen Hoffnung geben? Ich erlebe, dass manchmal Menschen sagen: was kann man da schon machen? Aber dann sehe ich eben auch diejenigen, die etwas tun: Gemeindemitglieder, die sich um sozial Bedürftige kümmern, bei unserer Tafel mitmachen, Kinder, die als Sternsinger für behinderte Menschen in Peru Geld sammeln, Ehrenamtliche, die Menschen im Gefängnis besuchen. Ich glaube, jeder von uns kann an seiner Stelle einen guten Job machen und anderen Menschen Hoffnung geben.

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