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Einen Brief schreiben
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Einen Brief schreiben

Verena Maria Kitz
Ein Beitrag von Verena Maria Kitz, Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt
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In vielen Familien war das früher üblich um diese Zeit im Advent: Da wurden Briefe ans Christkind geschrieben und Wünsche aufgezählt – selbst heute kommen noch viele Briefe an, in Himmelpforten und ähnlichen himmlischen Adressen auf der Erde.

Also, ans Christkind schreibe ich inzwischen nicht mehr. Aber das mit dem Briefe schreiben, das habe ich mir trotzdem vorgenommen für diesen Advent. Ich habe gemerkt: Mich hinzusetzen, mit einem schönen Bogen Papier, nach langer Zeit mal wieder mit Füller zu schreiben: Das ist für mich etwas Besonderes.

Ein handgeschriebener Brief zeigt: Du bedeutest mir was

Wenn ich einen Brief schreibe, nehme ich mir Zeit und denke nach über die Person, an die ich schreibe. Es entsteht eine besondere Nähe, anders als in einer Email oder bei einem Anruf. Darüber freue ich mich natürlich auch, wenn ich sie bekomme. Aber ich selber freue mich besonders, wenn ich einen Brief bekomme. Den kann ich immer wieder mal in die Hand nehmen, ich sehe die Handschrift. Das alles bringt mir die Person, die geschrieben hat, näher. Und das ist ja gerade in der Corona-Zeit, wo alles sowieso nur auf Distanz geht, eine echte Kostbarkeit.

Dieses Jahr nehme ich mir die Zeit

Deswegen habe ich mir vorgenommen: Ich will in diesem Jahr im Advent ein paar echte Briefe schreiben: An jemand, mit dem ich vielleicht länger nichts mehr zu tun hatte. Oder auch an jemand, dem ich einfach zeigen möchte: Du bist mir wichtig.

Und damit transportiert so ein Brief im Advent irgendwie ja auch meine Wünsche -  wenn auch anders als früher meine Briefe ans Christkind:

Mein diesjähriger Wunschzettel ans Christkind

Ich wünsche mir, gerade in dieser Zeit, ganz bewusst Kontakt zu halten zu lieben Menschen oder wieder neu aufzunehmen. Ich finde es auch schön, jemand zeigen zu können: Du bist mir wichtig! Damit kann ich dem anderen eine Freude machen – und mir selber auch!

Ich denke mir, bei diesen Wünschen gibt auch das Christkind seinen Segen dazu. Denn darum geht es schließlich in der Advents- und Weihnachtszeit: Dass auch Gott den Menschen zeigen will: Ihr seid mir wichtig, ganz besonders in diesem Advent.

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