Eigentlich wollte ich nur gucken
„Eigentlich wollte ich nur gucken!“ Mit forschem Schritt überholt mich eine junge Frau. Über ihrer Schulter hängen zwei Taschen aus Papier. Sie sind gut gefüllt mit Einkäufen. Auf den Taschen steht: „Eigentlich wollte ich nur gucken.“ Die Papiertaschen erinnern mich an eine Leidenschaft, die ich auch habe: Ich gehe für mein Leben gerne in Geschäfte. Ich schaue gerne, was es so alles gibt. Und – ich freue mich darüber. Einkaufen im Geschäft - das ist viel schöner und sinnenhafter als ein Einkaufsbummel im Internet: Ich sehe viele schöne Dinge, ich rieche Düfte, ich höre Geräusche und – ich begegne Menschen. Manchmal kaufe ich auch etwas, was mir besonders gut gefällt. Das alles habe ich in Zeiten von Corona ganz schön vermisst und vermisse es noch immer.
Dieser Jesus machte neugierig
Eigentlich wollte ich nur gucken – dieses Motto entdecke ich auch in der Bibel. Da gibt es immer wieder Geschichten von Menschen, die neugierig waren. Viele waren neugierig auf diesen Jesus von Nazareth. Sicherlich wollten viele einfach nur mal gucken, wer das so ist. Daraus entstanden sind viele Geschichten über Menschen, die sich von Jesus begeistern ließen, die mitgemacht haben. Sie haben gesagt: Ich mache mit – oder: Das brauche ich, davon möchte ich mehr haben.
Die Türen stehen offen
Geht das auch heute mit Glauben und Kirche? Ich glaube, es ist eine ganz gute Idee, auch heute einfach mal zu gucken, zu schauen, einfach mal Glauben und Kirche zu erleben. Viele Menschen haben zu Recht Anfragen an die Kirche, aber vieles finde ich in dieser Kirche auch einfach gut. Einfach mal gucken – die Türen vieler Kirchen stehen offen. Einfach mal für ein paar Minuten reinsetzen und zur Ruhe kommen. Oder sogar auch mal wieder einen Gottesdienst mitfeiern, es gibt ganz wunderbare, auch in Corona-Zeiten. Vielleicht einmal in eine Abendveranstaltung einer Kirchengemeinde oder in ein Konzert in eine Kirche gehen. Eigentlich wollte ich nur mal gucken – warum eigentlich nicht?
