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Der „Zentimeter Gottes“
Bild: Pixabay

Der „Zentimeter Gottes“

Winfried Engel
Ein Beitrag von Winfried Engel, Katholischer Ltd. Schulamtsdirektor i. K. i. R., Fulda

Gut zwei Wochen liegt sie hinter uns, die Fußballweltmeisterschaft. Den Fußballfans werden noch viele Erinnerungen an tolle Spiele und Mannschaften geblieben sein. In Erinnerung bleibt sicher die eine oder andere Überraschung, was die Erfolge einzelner Mannschaften angeht. Dafür sorgen auch die Medien, die während der Meisterschaft und auch danach intensiv berichtet haben. In der Kolumne eines Wochenmagazins habe ich etwas gelesen, das ich neugierig aufgenommen habe. Es ging um das Achtelfinalspiel England gegen Kolumbien, das durch Elfmeterschießen entschieden wurde. Und hier war, so der Kolumnist, der “Zentimeter Gottes“[1] entscheidend. Damit meinte der Autor die Tatsache, dass der kolumbianische Torwart beim Schuss des letzten englischen Spielers den richtigen Instinkt hatte, sich in die richtige Ecke warf und den Ball gerade noch berührte. Doch das genügte nicht. Ein Zentimeter mehr hätte wohl gereicht, doch der fehlte dem Torwart an den Fingern seiner Hand. Der „Zentimeter Gottes“, wie der Kolumnist ihn nannte.

Dazu fielen mir mehrere Situationen ein, wo ich dieses Bild umdrehen konnte. Gerade noch einmal davongekommen, so nenne ich diese Wende. Haarscharf war ich noch einmal davongekommen. Das kleine Stückchen, das mich im richtigen Moment davor bewahrt hatte, beim Stolpern auf der Treppe mit dem Kopf an den Türpfosten zu knallen, darin sehe ich den „Zentimeter Gottes“. Oder dass ich beim Radfahren dem unerwartet vor mir auftauchenden Hindernis gerade noch ausweichen und einen Sturz vermeiden konnte. Erlebnisse, von denen so oder ähnlich sicher sehr Viele berichten können. Mir gefällt das Bild vom „Zentimeter Gottes“, der mir geholfen hat. Und ich hoffe, dass er mir niemals fehlt!           

 


[1] Stefan Kuzmany, So gesehen Elfmeter! – England schreibt seine Geschichte um, in: DER SPIEGEL Nr.28, 7.7.2018, S.8

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