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Beschützen, was uns ernährt
Right Livelihood/Michael Toledano

Beschützen, was uns ernährt

Dr. Anke Spory
Ein Beitrag von Dr. Anke Spory, Evangelische Pfarrerin, Bad Homburg-Gonzenheim
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Am 1. Dezember 2021 wird in Stockholm der Alternative Nobelpreis verliehen. Wie beim eigentlichen Nobelpreis geht´s um große Leistungen. Der Alternative Nobelpreis belohnt auch kleinere und ungewöhnliche Einsätze, die Welt besser zu machen. Menschen und Initiativen werden gefördert, die sich für Umweltschutz oder Armutsbekämpfung einsetzen. Pfarrerin Anke Spory porträtiert eine der Preisträgerinnen.

Freda Huson hat mich begeistert. Sie ist eine der Preisträgerinnen des Alternativen Nobelpreises. Man findet die 57jährige Betriebswirtin meistens in einer Blockhütte am Morice River im Westen Kanadas.

Oberhaupt des indigenen Volkes der Wet'suwet'en

Sie ist weibliches Oberhaupt ihrer indigenen Gemeinschaft, dem Volk der Wetʼsuwetʼen. Mitten im Wald hat sie zusammen mit einer Psychologin ein Zentrum aufgebaut. Hier können Menschen sich mit der Natur verbinden. Dadurch können sogar Verletzungen an Leib und Seele heilen.

Protest gegen die Gaspipeline

Freda Huson will auch eine Gaspipeline durch das Gebiet ihrer Gemeinschaft verhindern. Sie blockiert Bauarbeiten und organisiert Proteste, damit das Land der Vorfahren für die nächste Generation erhalten bleibt.

Von klein auf für die Schöpfung eintreten

Als sie diese Woche vom Preis erfuhr, hat Freda Hudson gesagt: "Die Arbeit, für die ich ausgezeichnet wurde, besteht darin, den Menschen beizubringen, was uns von klein auf beigebracht wird: sich um das Land zu kümmern, das uns ernährt." Sie benennt ihr Anliegen aus ihrer Tradition: Wir kümmern uns darum, was uns ernährt.

Bewahrung der Schöpfung ist Erntedank

In meiner christlichen Tradition finde ich ähnliche Worte: Sie heißen: Bewahrung der Schöpfung. Sich um das kümmern, was Grundlage unseres Lebens ist. Nicht nur am Erntedankfest wird auch dafür in den Kirchen gebetet.

Die richtige Lebensweise

Ich bin froh über Freda Huson und die anderen, die den Alternativen Nobelpreis erhalten haben. Er heißt auch Right Livelihood Award, übersetzt: Preis für die richtige Lebensweise. Es gibt mir Hoffnung. 

Hoffnung kommt von allen Ecken der Erde

Da sind an vielen Ecken der Welt Menschen unterwegs, in vielen Sprachen und Kulturen, die ähnliche Ziele im Kopf haben und sogar, Gott sei Dank, dafür mit einem Preis bedacht werden. Es zeigt mir: Der Einsatz für Umweltschutz und Menschenrechte gilt weltweit. Gut, wenn wir voneinander erfahren. Und noch besser: Wenn wir voneinander lernen.

 

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