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Welttag des Briefeschreibens
Bruno/Germany/Pixabay

Welttag des Briefeschreibens

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Heute ist der "Welttag des Briefeschreibens". Den hat der australische Künstler Richard Simpkin erfunden. Er meint: Bei all den Emails, WhatsApps und Posts, die wir täglich verschicken, tut es gut, mal wieder einen echten Brief von Hand zu schreiben. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du kommunizierst ja auch ständig mit Menschen. Was macht denn einen handgeschriebenen Brief so besonders?

Ganz klar: Dass er in der Regel viel persönlicher ist. Da gibt es inzwischen auch spannende Studien. Die zeigen: Wir schreiben immer dann Briefe mit der Hand, wenn uns der Empfänger wirklich was bedeutet … wenn wir was Besonderes mitzuteilen haben … oder wenn wir wissen, dass sich jemand über einen Brief viel mehr freut als über eine Email. Was meistens der Fall ist.

Ein Brief drückt also eine persönliche Beziehung aus. Und schon deswegen lohnt es sich, einfach mal wieder einen Brief zu schreiben. Außerdem ist mancher Brief ja auch was für die Ewigkeit.

Inwiefern? Hast du mal ein Beispiel?

Na, es gibt Briefwechsel, die noch heute Millionen von Menschen bewegen. Zum Beispiel der zwischen dem Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer und seiner Verlobten Maria von Wedemeyer. Die haben sich, als Bonhoeffer von den Nazis eingesperrt war, richtig viele Briefe geschrieben. Die wurden veröffentlicht und sind bis heute ein Weltbestseller.

In einem dieser Briefe steht ein Gedicht, das sonst vermutlich gar nicht bekannt geworden wäre und das nach wie vor Leute bewegt: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."  

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