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Was meine Hoffnung stärkt beim Warten in Zeiten der Pandemie

Was meine Hoffnung stärkt beim Warten in Zeiten der Pandemie

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Heute am 1. Dezember wird das erste Türchen im Adventskalender geöffnet! Und schon seit vorgestern brennt die erste Kerze am Adventskranz. Die Adventszeit hat begonnen. In dieser Zeit bereite ich mich als Christ auf das Weihnachtsfest vor. Und in den Gottesdiensten kommt jetzt ganz oft das Wort „erwarten“ vor. „Wir warten auf die Ankunft Gottes in unserer Welt“ – heißt es dann. Ich habe den Eindruck: warten, das tun gerade nicht nur religiöse Menschen, sondern eigentlich fast alle. Viele Menschen warten auf das Ende der Corona-Pandemie, dass endlich ein wirksamer Impfstoff verfügbar ist, sie warten auf Lockerung der zahlreichen Alltagsbeschränkungen. Und niemand weiß, wann dieses Warten ein Ende haben wird!

Ich suche nach Haltepunkten, damit ich nicht in dieser Verunsicherung hängen bleibe. Und ich finde sie in der Bibel beim Propheten Jesaja. Der hatte in seiner Zeit die schwierige Aufgabe, den Menschen Mut zu machen. Es gab ein heilloses Durcheinander damals in seinem Land. Maßlose Machtpolitik hatte zum Untergang Israels geführt. Und Jesaja hatte die knifflige Aufgabe, den Menschen zu sagen: „Gott ist trotzdem da“. Jesaja spart zunächst nicht mit Mahnung und Schelte. Aber er schildert auch Gottes Nähe mit eindrücklichen Bildern: „Aus einem Baumstumpf wird neues Leben wachsen“ sagt er zum Beispiel, oder „die Wüste wird zu blühen anfangen!“

Diese Bilder vermitteln die Botschaft: auch wenn der Alltag ziemlich miese aussieht, Gott sorgt für euch. Es wird auch wieder besser! Mich bestärken diese Bilder in der Hoffnung, dass es gelingt, mit der Pandemie umzugehen. Und sie geben mir Kraft, meinen Beitrag dazu zu leisten: indem ich die alltäglichen Schutzmaßnahmen ernst nehme; indem ich als Seelsorger mithelfe, dass Einsamkeit überwunden wird – wenn ich Menschen besuche oder andere Kontaktmöglichkeiten nutze. Ich habe die Hoffnung: Irgendwann wird die Pandemie geschafft sein. Es wird wieder gut werden. Die Erwartung habe ich, gerade im Advent.

 

 

 

 

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