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Vorsätze für das neue Jahr

Vorsätze für das neue Jahr

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt
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Ich war echt erstaunt: „Was hast du dir vorgenommen?“ habe ich unsere Nachbarin gefragt. Die hat gesagt: „Ich will auf Plastik und Müll verzichten ab diesem Jahr!“ Es ärgert sie, dass es viel zu viel unnötige Verpackung gibt, die aus Plastik ist, und dann auch, dass in unseren Weltmeeren bald mehr Plastikmüll als Fische schimmern.  Das fand ich mal eine gute Idee für 2019! Noch besser, als viele andere Projekte, von denen ich gehört habe, wie: 10 Kilo abnehmen, weniger Auto fahren, mehr mit der Familie machen.

Zugegeben: Ich war auch skeptisch, als ich das zum ersten Mal gehört habe, und dachte, wie soll das gehen? Käse und Wurst sind in Plastik eingepackt, Plastikdosen halten Lebensmittel frisch, und wie einfach ist ein Kaffee zum Mitnehmen im Styroporbecher oder der Getränkebecher mit Trinkhalm aus Plastik. Und dann gibt es ja auch noch die Frischhaltefolie, Einmalplastiktüten fürs Gemüse und die Lebensmittel, in der Plastikverpackung frisch halten sollen.

Früher, als ich ein Kind war, da war das noch anders. Ich erinnere mich noch genau: Da gab es den Gemüsehändler, bei dem die Salatköpfe in alte Zeitung eingewickelt wurden. Für die Schule hatte ich eine Dose aus Blech für mein Pausenbrot und eine Trinkflasche aus Glas, und ein Strohhalm war damals aus echtem Stroh. Und wenn ich einmal Blumen gekauft habe, dann war der Schutz darum eben aus Papier. Und manchmal denke ich: Ob es da nicht auch heute wieder anders geht?

Ich meine ja, dass ich selbst den Verbrauch von Plastik bestimme und wieviel Müll ich dabei produziere. Meine Nachbarin hat mich und unsere Familie zum Nachdenken gebracht. Wir versuchen jetzt alle in der Familie, Müllberge und Plastik zu reduzieren: Einwegbecher für den Kaffee mochte ich noch nie, und in einigen Cafés gibt es Kaffee zum Mitnehmen mittlerweile sogar günstiger, wenn ich meinen eigenen Becher mitbringe. Statt der Einweghalme verwenden wir jetzt welche, die in die Spülmaschine dürfen und wiederverwendet werden. Wurst kaufe ich auch in Glasdosen, und für Käse gibt es einige Geschäfte, da gebe ich meine mitgebrachte Dose ab und da kommt dann der Einkauf rein. Salatgurken und anderes Gemüse und Obst kaufe ich nur noch ohne Plastikschutz. Und zum Einkauf, da nehme ich einfach immer mehrere Taschen aus Stoff mit. Die Nachbarin hat sich bisher auch an ihre Vorsätze gehalten. Und ich bin echt froh, dass ich auch mit dem guten Vorsatz von ihr etwas Gutes tue.

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