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Sauerteigbrot
Jean Robinson/Pixabay

Sauerteigbrot

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Selber Brot backen ist wieder in. Ein Rezept für ein Sauerteigbrot steht schon in der Bibel. Da erzählt Jesus: „Mit der Königsherrschaft Gottes ist es wie mit einem Sauerteig.“ Und dann kommt das Rezept: „Eine Frau nimmt den Sauerteig und versteckt ihn unter drei Maß Weizenmehl, bis alles gesäuert ist.“ (Lukas 13,20)

Kann man das Rezept aus der Bibel nachbacken?

Könnte man das so nachbacken? Ich hab immer gedacht, das Besondere am Sauerteig ist: Er hat die Kraft, den Teig von selbst zu durchdringen und aufgehen zu lassen, so dass das Brot dann locker und porig wird. Dann hab ich das Rezept aus der Bibel einem Bäcker gezeigt. Dem ist zuerst aufgefallen, dass im Rezept das Wasser fehlt. „Nur Mehl und Sauerteig, das ist ja eine ziemlich trockne Sache“, sagt er. „So wird das nichts. Und geknetet hat den Teig auch niemand. So ein Teig muss ordentlich geknetet werden. Dann wird das Brot außen knusprig und innen weich und porig.“

Das Reich Gottes ist wie Sauerteig

Aber vielleicht musste Jesus das gar nicht extra erzählen. Seine Zuhörer damals haben selbst Brot gebacken und wussten: Da gehört noch Wasser und viel Kneten dazu. Das Backrezept in der Bibel erzählt vom Anbrechen einer anderen Welt. Das Reich Gottes ist wie Sauerteig, sagt Jesus. Der beginnt klein, ist unter dem Weizenmehl versteckt und er braucht seine Zeit. Aber nach und nach durchdringt der Sauerteig alles. Und wenn man ordentlich knetet, wird das Brot schmackhaft und kräftig. So ist das mit dem Reich Gottes. Manchmal gibt es dafür einen Vorgeschmack. Wir können schon ahnen, wie es sein wird. Wenn Menschen heil werden und gerecht handeln, so wie Gott das will. Aber das braucht seine Zeit.

Den Teig kneten müssen wir selbst

Den Sauerteig und das Mehl hält Gott bereit. Wasser draufgießen und fest kneten müssen wir selbst. Ich finde, das Rezept aus der Bibel ist eine gute Mischung aus dem, was Gott bewirkt, und dem, wo wir die Ärmel hochkrempeln und kneten müssen, damit sich was tut, damit das Leben Geschmack und Stärke bekommt.

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