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Sabine möchte sterbefasten
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Sabine möchte sterbefasten

Ein Beitrag von Anna Parschan, Journalistin, katholisch, Frankfurt
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"Ich bin Sabine Mehne, bin heute 62 Jahre alt, chronisch krank und ich werde sterbefasten."

Sterbefasten - das ist der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken. In den meisten Fällen schlafen die Menschen dann irgendwann einfach ein. Sabine Mehne leidet unter den Folgen ihrer Krebserkrankung. Sie will sterbefasten, wenn sie ihre Schmerzen nicht mehr erträgt. 

"Einmal weil ich keine Medizin mehr möchte. Zum zweiten weil ich zu Hause sterben will. Und zum dritten, weil Sterbefasten doch eigentlich ein ganz natürlicher Sterbeprozess ist. Tabletten zu schlucken oder mir die Kugel zu geben, dazu wäre ich viel zu feige." 

Sabine Mehne weiß, dass manche Menschen Sterbefasten mit Selbstmord gleichsetzen. Nach der katholischen Lehre ist Selbstmord ethisch verwerflich. Sabine Mehne ist evangelisch. Sie beschreibt Sterben aus ihrem Glauben heraus so:

"Ich glaube, dass ich Teil von einer großen Kraft - ich nenne sie halt gern dieses Licht - bin. Wenn ich sterbe, stirbt meine Physis. Das Haus meiner Seele. Das, womit ich hier auf diesem Planeten unterwegs gewesen bin, das stirbt. Aber dieser Funke Gottes, der jetzt in mir ist, der kann doch gar nicht sterben."

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