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Leichter Umgang mit schwierigen Menschen
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Leichter Umgang mit schwierigen Menschen

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Evangelischer Pfarrer, Issigheim / Bruchköbel
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O Gott, manchmal gehen mir meine Konfirmanden bei aller Liebe auf die Nerven. Jugendliche in der  Pubertät. Da hört der eine nicht zu. Da schwätzt die andere. Der nächste hat seine Mappe verloren und warum sticht die da hinten gerade ihren Vordermann mit dem Bleistift?
Also manchmal könnte man ja echt verzweifeln…

An schlechten Tagen sind es ja nicht nur Konfirmanden, die einem auf die Nerven gehen. Oder sich unmöglich benehmen.
Was tun, wenn dann einmal wieder der Ärger hochsteigt?
Martin Luther hat vor 500 Jahren nicht nur die Reformation begonnen, er gehört auch zu den Miterfindern der Konfirmation. Und das Problem mit den Jugendlichen hat er auch gekannt.

Man erzählt sich, dass er aus seinem Glauben heraus einen guten Ratschlag für den Umgang mit schwierigen Menschen gegeben habe – und der geht so: Schau  dir die Nervbolde vor dir genau an. Und dann gib ihnen einem nach dem anderen ehrbare Berufe. Und stell dir vor, wie dieser Mensch dir dann begegnet. Wer weiß, was Gott mit ihnen noch so alles vor hat?

Und so denke ich an den alten Luther und schaue auf meine Konfirmanden und stelle sie mir vor: Den Computerfachmann, die Feuerwehrfrau, den Lehrer, die Erzieherin, den Automechaniker, die Ärztin, und da die mit dem Bleistift, könnte die nicht vielleicht später einmal Pfarrerin werden?

Wenn ich so schaue, wird mir eines klar: Schwierig war wahrscheinlich jeder von uns einmal.

Jedem von uns hat es gut getan, wenn da Menschen waren, die mehr in uns gesehen haben. Die etwas Großes geahnt haben. Uns Großes zugetraut haben. Uns trotzdem liebevoll begegnet sind.
Martin Luther war sich sicher: So zu denken heißt der Spur Gottes folgen, der in jedem Menschen mehr sieht, als wir oft vor Augen haben.

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