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In Beziehung zu Gott und den Menschen
Bild: Gerd Altmann/Pixabay

In Beziehung zu Gott und den Menschen

Till Martin Wisseler
Ein Beitrag von Till Martin Wisseler, Evangelischer Pfarrer, Langenselbold
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Heute ist Allerheiligen. Ein wichtiger Feiertag in der Katholischen Kirche. Dort haben die Heiligen eine besondere Bedeutung. Die Menschen, die vom Papst heiliggesprochen wurden, sind in ihrem Wirken Vorbild für andere. Und katholische Christinnen und Christen beten auch zu ihnen. Evangelische beten nicht zu Heiligen. Schätzen aber Menschen, an denen sie sich orientieren können.

Viele Heilige beeindrucken mich. Sie zeigen mit Ihrem Verhalten, dass Gott gutes Leben für alle Menschen will und was Einzelne dazu beitragen können. Elisabeth von Thüringen zum Beispiel. Sie war Landgräfin und lebte in einem Schloss. Aber in den Häusern der Armen hat sie ihre Lebensaufgabe gesehen: Hungrige Speisen und Kranke pflegen. Sich selbst zurückstellen und anderen Aufmerksamkeit schenken. Eigene Nachteile hat sie dafür in Kauf genommen. Eigene Armut und die abschätzigen Blicke ihrer Zeitgenossen.

Ich frage mich, ob ich das auch so gekonnt hätte. Ist sie nicht ein zu großes Vorbild? Eine unerreichbare Heilige?

Ich suche nach einer Antwort und finde im Buch der Bücher, in der Bibel diesen Satz: „Noch ehe ich Dich im Mutterleib formte, habe ich Dich geheiligt, spricht Gott.“ (Erstes Testament, Jeremia, Kapitel 1, Vers 5). Heilig sein heißt dann für mich: Gott nahe zu sein. Von Anbeginn meines Lebens. Ich trage etwas Besonderes in mir, etwas Heiliges. Ich stehe in einer Beziehung. Zu Gott. Und zu den Menschen. Daran möchte ich mich heute an Allerheiligen erinnern lassen. Die Heilige Elisabeth hat diese Beziehung angenommen und gestaltet. So, wie sie ihren Weg gefunden hat, werden ich auch meinen finden. Mit Gottes Hilfe. Darauf vertraue ich.

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