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Immer dasselbe!

Immer dasselbe!

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Nach einer Sonntagsmesse habe ich mich vor einiger Zeit mit ein paar jungen Leuten unterhalten. Ich hatte mich echt gefreut, dass sie in der Kirche waren. Denn das kommt ja heute nicht mehr so oft vor. Wir haben hin und her diskutiert, über die Predigt, über den Pfarrer und über das, was sie von der Kirche halten. Da hat dann ein junger Mann gesagt: Wissen Sie, Frau Pawlik, ich würde ja sonntags öfter in die Kirche kommen. Ich finde es schön, wenn ich hier Leute treffen kann. Und die Gespräche nach der Messe sind auch meistens interessant. Aber der Gottesdienst selber – das ist ja immer dasselbe. Da bleibe ich lieber mal im Bett.

Die anderen haben ihm zugestimmt. Ich habe sie dann gefragt: Was würde euch den gefallen? Was soll hier denn stattfinden statt „Immer dasselbe“? Aber da hatten sie auch keine Idee. Aber ich finde, die Jugendlichen haben auch Recht. Eine katholische Sonntagsmesse ist immer dasselbe. Es wird gesungen und gebetet, es werden Texte aus der Bibel vorgelesen. Der Pfarrer predigt mehr oder weniger gut, dann erinnern wir uns an das letzte Abendmahl Jesu. Die Leute gehen zur Kommunion und dann wieder nach Hause.

Ich habe die Jugendlichen gefragt: Wie ist das denn beim Fußball? Das ist doch auch immer dasselbe. 22 Menschen, zweimal 45 Minuten, ein Ball wird zwischen zwei Toren hin und her gekickt. Dann kommt die Nachspielzeit, Elfmeterschießen und am Ende gewinnt eine Mannschaft – oder auch nicht. Das konnten mir jetzt die jungen Leute auch nicht so gut erklären, warum es beim Fußball eben anders ist. Aber mir ist bei unserer Diskussion schon einiges klar geworden.

Wie ein Fußballspiel ist ein Gottesdienst ein Ritual, eine vertraute Handlung, über die ich gar nicht mehr nachdenken muss. Und wie ich im Stadion ein Teil der Choreografie bin, bin ich beim Gottesdienst auch ein Handelnde, ein Mitfeiernder. Das ist leider bei unseren Gottesdiensten etwas untergegangen. Der Priester handelt und alle schauen und hören zu. Vielleicht könnte die Kirche hier wirklich mal was ändern, mehr Mitfeiernde beteiligen. Gottesdienst sollte mehr sein als eine Ein-Mann Schau. Ich würde mich über mehr junge Menschen im Gottesdienst freuen. Und ich wäre gespannt auf ihre Ideen.

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