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"Gott, du kannst ein Arsch sein!"
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"Gott, du kannst ein Arsch sein!"

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Heute läuft eine neue Tragikomödie im Kino an. Prominent besetzt mit Til Schweiger, Heike Makatsch, Benno Führmann, Dietmar Bär, Jürgen Vogel und vielen anderen deutschen Stars. Es geht um Steffi, ein 16-jähriges Mädchen, das erfährt, dass es nur noch wenige Monate zu leben hat. Und deshalb sagt sie: "Gott, du kannst ein Arsch sein!" Da möchte ich doch mal von Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche wissen: Stimmt das, kann Gott ein Arsch sein?

Aus Steffis Sicht: Ja. Denn sie hat sich gerade so auf das erste Mal mit ihrem Freund gefreut und die Abschlussfahrt nach Paris steht an, als sie die Krebsdiagnose bekommt.

Tatsächlich hat sich die echte Steffi … das Ganze ist ja eine wahre Geschichte … den Satz "Gott, du kannst ein Arsch sein!" damals eintätowieren lassen.

Und das gibt es in der Bibel natürlich auch, dass Menschen Gott anklagen: Warum tust du mir das an? Aber noch wichtiger ist für sie, dass sie Gottes Nähe spüren.

Glaube in der Bibel ist nicht das Versprechen: Dir wird es immer gut gehen. Gott hat nie gesagt: Ich regel alles für dich. Gott sagt: Ich bin für immer dich da, in guten und in schweren Zeiten.

Aber heißt es nicht: Gott ist die Liebe und will unser Bestes?

Ja. Aber es ist ein bisschen so wie bei Eltern: Ich bin Vater und liebe meine Kinder über alles. Aber ich kann ihr Glück nicht machen. Dafür sind sie selbst verantwortlich. Als Vater werde ich alles tun, dass sie stark werden und spüren, wie kostbar sie sind. Aber dass sie sich ein Bein brechen oder Liebeskummer haben, kann ich nicht verhindern.

Übrigens macht der Film "Gott, du kannst ein Arsch sein!" genau das deutlich. Er ist nämlich in Wirklichkeit eine Hommage an das Leben und zeigt: Man kann auch in schweren Zeiten das Dasein feiern.

 

 

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