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Dem Frieden nachjagen
Bild: Audrius Vizbaras/Pixabay

Dem Frieden nachjagen

Kathrin Wittich-Jung
Ein Beitrag von Kathrin Wittich-Jung, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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An einem Sommermorgen im Wald sein. Mit dem Hund unterwegs und um mich nur Ruhe und das Gezwitscher der Vögel. Das bringt mich zur Ruhe. Da kann ich durchatmen – die Waldluft tief ein und aus. Den Geruch von Tannen und feuchtem Laub und Moos und Gras in der Nase. Das liebe ich. So fühlt sich Frieden an.

Frieden ist zerbrechlich

Dass Frieden zerbrechlich ist, zeigen die Nachrichten jeden Tag. Heute am 1. September begehen wir in Deutschland den Antikriegstag: In vielen Veranstaltungen wird an die Opfer von Kriegen gedacht und daran erinnert, dass in vielen Ländern der Welt Krieg herrscht. Neben den unzähligen Opfern der beiden Weltkriege, kommt auch der Gedanke in Blick: "Nie wieder Krieg."

"Suche den Frieden und jage ihm nach"

Frieden ist etwas Zerbrechliches und Kostbares. Etwas, für dass es sich lohnt einzustehen. In der Bibel heißt es: "Suche den Frieden und jage ihm nach." (Ps. 34,15)

Im Hebräischen heißt Friede "Shalom". Da steckt noch mehr drin, als in unserem Wort "Frieden": Ja es geht auch um Frieden im politischen Sinne. Aber auch um Frieden mit mir selbst. Um Zufriedenheit und Einklang, wie ich sie beim Waldspaziergang spüre.

Wo Frieden beginnt

Vielleicht beginnt da der große Weltfrieden. Bei mir. Im Kleinen. Wenn ich mit mir im Einklang bin, habe ich auch den Mut, Ungerechtigkeiten anzusprechen. Da argumentiere ich besonnen und zugewandt.

Wir müssen dafür was tun

Frieden ist leider nicht einfach so da. Dafür sind es zu viele verschiedene Meinungen und Gedanken. Wir müssen miteinander sprechen, diskutieren und wenn nötig, auch streiten. Aber eben ohne Hass.

Shalom heißt auch: Gott ist da ist und schenkt Kraft, für den Frieden einzustehen.

Dem inneren Frieden nachjagen

Es lohnt sich: Meinem inneren Frieden nachzujagen. Mir Orte zu suchen und Auszeiten zu nehmen, in denen ich Frieden finden kann. Wenn immer mehr Menschen ihren inneren Frieden finden, dann kann die Welt so sein, wie wir sie uns wünschen: Friedlich leben im Einklang mit einander, der Umwelt und mit Gott.

Manchmal braucht es dazu Tage wie heute, um sich in Erinnerung zu rufen, dass Frieden eben nicht selbstverständlich ist. Ich muss ihn immer wieder suchen und ihm nachjagen. Jeden Tag und immer wieder neu!

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