Mit Aschermittwoch beginnt die Passionszeit oder Fastenzeit: In den Wochen vor Ostern verzichten viele Menschen auf Süßigkeiten oder Alkohol, auf Social Media oder ihr Auto. Gewohnheiten verändern - auch wenn es schwer fällt - schärft den Blick für das, was wirklich zählt im Leben, was mir gut tut und wichtig ist.
Darum geht es auch bei der Fastenaktion der evangelischen Kirche "7 Wochen ohne". In diesem Jahr steht sie unter dem Motto: Luft holen!
Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik
Wir leben in atemlosen Zeiten. Immer schwerer wird es, ruhig zu atmen und sich dieser Überwältigung zu entziehen. Die Suche nach dem, was wir wirklich brauchen, braucht Zeiten des Luftholens. Ein- und ausatmen, nur das.[1]
Die Fastenaktion der evangelischen Kirche lädt ein zum Innehalten, Durchatmen, Aufrichten und Weitergehen - mit Wind in den Haaren und erfrischtem Geist.
Wie das im Alltagsstress gelingt, erzählt Autorin Andrea Seeger im hr1 Zuspruch aktuell am 15. März.
Wieso 40 Tage?
Wieso dauert die Fastenzeit eigentlich 7 Wochen oder 40 Tage? Autor Ansgar Wucherpfennig erzählt im hr2 Zuspruch von den Männern und Frauen der Bibel, die auch schon 40 Tage gefastet haben – und am Ende oft besondere Erfahrungen mit Gott gemacht haben.
Fasten mit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
Fasten im Sinne der Bibel meint nicht nur Verzicht und Besinnung, sondern bedeutet vor allem: sich um das gelingende Zusammenleben von Menschen zu sorgen. Der Einsatz für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist für Autorin Pia Arnold-Rammé ein „Fasten, wie Gott es liebt“ (vgl. Jesaja 58,6). Davon spricht sie im hr1 Zuspruch.
Vielfältiges Fasten, neue Freiheit
Fasten geht auf vielerlei Weise: Davon erzählt auch Autorin Cäcilia Hickl in ihren hr1 Sonntagsgedanken. Egal aber, ob ich zeitweise aufs Fernsehen, Auto oder Handy verzichte: Ich gewinne auch Zeit und Raum dadurch, werde frei für Neues – oder vielleicht auch für etwas, von dem ich schon vergessen hatte, wie lieb es mir war.
Reinigung für Körper und Seele
Fastenzeiten gibt es in allen Kulturen und Religionen. Dahinter steckt die Annahme: Durch den Verzicht verändern sich nicht nur Prozesse im Körper, sondern auch die Seele. Autorin Charlotte von Winterfeld will das in diesem Jahr ausprobieren. Sie verzichtet deshalb eine Woche lang auf Essen. Davon erzählt sie im hr2 Zuspruch.
Jesus fastete in der Wüste
Christliche Fastentraditionen erinnern an Jesus, der nach seiner Taufe vierzig Tage und Nächte in der Wüste verbracht und dort gefastet hat (Matthäus-Evangelium 4,2). Wer heute zwischen Aschermittwoch und Ostern fastet, begibt sich daher auch mit Jesus auf den Weg. Sein Weg führte schließlich durch Leiden und Tod.
Zur Fastenzeit gehört daher für viele Menschen auch, an dieses Leiden zu erinnern und an die Menschen zu denken, die heute leiden. Die Fastenzeit heißt deshalb auch Passionszeit. Das Wort "Passion" bedeutet "Leiden", aber auch "Leidenschaft": Passioniert leben, so wie Jesus es getan hat.
[1]7wochenohne.evangelisch.de/luft-holen-sieben-wochen-ohne-panik