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Das Leben ist eine Reise - der Dreikönigs- oder Epiphaniastag
Pixabay/Stefan Schranz
Hintergründe

Das Leben ist eine Reise - der Dreikönigs- oder Epiphaniastag

Das Leben ist wie eine Reise. Mal sieht man klar den Weg vor sich. Dann wieder verläuft man sich und nimmt Umwege, bis erneut vor Augen steht: Da geht es lang.

Glauben ist wie eine Reise unter Gottes Stern. Es ist das Vertrauen: Auch auf Irrwegen und selbst auf den dunklen Strecken scheint Gottes Licht und weist den Weg, den ich gehen kann.

In der Bibel stehen dafür besonders die Weisen aus dem Morgenland. Ihr Tag ist der 6. Januar, der Epiphanias- oder Dreikönigstag.

Es stand in den Sternen

"Magier" heißen sie im Matthäusevangelium (Matthäus 2,1-12). Martin Luther übersetzt das mit "Weise aus dem Morgenland".

Sie sind Sternenkundige und sehen eines Nachts am Firmament einen neuen Stern.

Da muss ein neuer, besonderer König geboren worden sein, so deuten sie die Himmelserscheinung. Sie brechen auf und vertrauen sich dem Weg an, den der Stern weist.  

Er führt sie nach Bethlehem. Dort finden sie das Jesuskind. Gottes Liebe strahlt ihnen aus seinem Gesicht entgegen. Die Weisen knien nieder und schenken dem Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Wie aus den Weisen aus dem Morgenland die Drei Könige wurden

In der Bibel steht nicht, wie viele Weise es waren. Aufgrund der Dreizahl ihrer kostbaren Geschenke wurden sie in den Legenden zu den Heiligen Drei Königen.

Kirchen, Hotels und Gasthäuser entlang wichtiger Reiserouten wurden gern nach den Drei Königen genannt. Der Name ist wie ein Reisewunsch: Sei unter Gottes Stern unterwegs!

Wer Gottes Stern folgt, ist immer auf dem richtigen Weg - sollte man meinen. Aber in der biblischen Geschichte ist das nicht so.

Die Weisen aus dem Morgenland verlaufen sich trotz Stern. Sie suchen den neugeborenen König zunächst an der falschen Stelle: im Königspalast in Jerusalem, der Hauptstadt.

Eine Geschichte gegen fanatischen Glauben

Aber sie lassen sich von anderen Gelehrten sagen, dass sie noch nicht am Ziel sind, sondern im kleinen Bethlehem suchen müssen.

Für unseren Autor Michael Tönges-Braungart ist die biblische Erzählung deshalb auch eine Geschichte gegen fundamentalistisches Denken und gegen fanatischen Glauben.

Er sagt in seiner hr2 Morgenfeier am 10. Januar: "Glauben ist eben nicht Starrköpfigkeit. Sondern: auf andere hören. Sich wo nötig korrigieren. Nicht wähnen, ich sei schon am Ziel, sondern auf dem Weg bleiben."

Lichtfaktor fürs neue Jahr

Sternenglanz und Lichtfaktor fürs neue Jahr, das können wir nach dem düsteren 2020 gut gebrauchen, findet unser Autor Martin Vorländer im hr1 Zuspruch zu Dreikönig.

Er sagt: "In Krisen hilft mir der Blick zu den Sternen."

Was bedeutet C - M - B?

Die "Sternsinger" sind normalerweise rund um den Dreikönigstag bis weit in den Januar hinein unterwegs.

Kinder und Jugendliche gehen als Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen und schreiben den Segenswunsch "C - M - B" an den Türrahmen.

Das steht für "Christus mansionem benedicat" - "Christus segne dieses Haus".

Die Sternsinger - eine der weltweit größten Hilfsaktionen

Die Sternsinger sind eine der weltweit größten Hilfsaktionen von Kindern für Kinder. Denn die Sternsinger sammeln für Kinder in Not.

Dieses Jahr können sie coronabedingt nicht durch die Orte ziehen, erzählt Beate Hirt in ihrem hr1 Zuspruch am 13. Januar.

Aber sie sind digital unterwegs: "Heller denn je" heißt ihre Spendenaktion 2021. Man kann online spenden. Mehr dazu hier.

Der mit dem Gold kommt

Die Drei Könige sind die am meisten begehrten Rollen im Krippenspiel. Der mit dem Gold kommt, der wäre unser Autor Michael Becker als Kind immer am liebsten gewesen.

Warum und was das Jesuskind wohl dazu sagen würde, das erzählt er im hr4 Übrigens am 6. Januar.

Caspar, Melchior und Balthasar, das sind die Namen, die die biblischen Weisen aus dem Morgenland im Lauf der Zeit erhalten haben. Die drei stehen auch für die eine Welt, die zusammengehört unter Gottes Stern.

Der Rest ist Legende...

In den Legenden kommt der eine aus Asien, der zweite aus Afrika und der dritte aus Europa. Die ganze damals bekannte Welt kommt an der Krippe zusammen. Alle Menschen sind nicht mehr getrennt, sondern in Gottes Liebe verbunden.

Bethlehem war nicht das Ende ihrer Reise. In der Bibel steht: Sie zogen wieder in ihr Land. Zurück in ihren Alltag. Aber als solche, die Gottes Stern gesehen haben.

Danach verliert sich in der Bibel ihre Spur. Der Rest ist Legende.

...und Stoff für gute Bücher

Und Stoff für Bücher und Geschichten. Der Schriftsteller Otfried Preußler zum Beispiel lässt sein Buch "Krabat" mit den Sternsingern beginnen.

Der 14-jährige Krabat ist einer von ihnen, bis er eines Januar-Morgens einem wiederkehrenden Traum folgt.

Unser Autor Veit Dinkelaker hat im Frühjahrs-Lockdown 2020 das Buch neu entdeckt und erzählt davon im hr2 Zuspruch.

 

 

 

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