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Reformation feiern 2020
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Hintergründe

Reformation feiern 2020

Ob Martin Luther vor Kaiser und Papst in Worms 1521 gesagt hat: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, ist nicht belegt. Sicher gesagt hat er etwas Wichtigeres: Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen.

ARD Reformationsgottesdienst 31.10. 2020, 10- 11 Uhr

Um Haltung und Gewissensfragen geht es im  ARD Gottesdienst live aus Bad Hersfeld am 31.10.2020 von 10-11 Uhr. Der markante Turm der Evangelischen Stadtkirche sieht aus wie eine feste Burg. Pröpstin Sabine Kropf-Brandau und Pfarrer Frank-Nico Jaeger sagen, was ihnen Halt gibt. Wegen der Corona-Pandemie wird der Gottesdienst verbunden mit den ARD Zuschauerinnen und Zuschauern gefeiert, ohne Gemeinde in der Kirche. Zuhause kann man sogar das Luther Lied des Vokalquintetts mitsingen: Ein feste Burg ist unser Gott. Hier weitere Informationen zum Gottesdienst. Und hier werden Sie ihn in der ARD Mediathek finden.

These 1 der 95 Thesen: Ich kann umkehren

Die Reformation begann mit den 95 Thesen Martin Luthers, die er am 31. Oktober 1517 an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg bekannt machte. In These 1 geht es um die Möglichkeit, umzukehren, neu anzufangen. Bei Gott und mit den Menschen. Wörtlich heißt These 1: Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht „Tut Buße“, hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.

Claudia Rudolff befreit diese Botschaft alltäglich. In ihrem hr4 Übrigens ermutigt sie, nicht immer B zu sagen, wenn man A gesagt hat. Denn jede und jeder kann umkehren. Niemand muss zum Beispiel auf ewig jemandem aus dem Weg gehen, sondern kann vergeben und gemeinsam neu anfangen.

Hintergrund Reformationstag

Der 31. Oktober erinnert an den Beginn der Reformation vor 503 Jahren. Er hat erkannt: Wir sind bei Gott wertgeachtet - mit unseren Widersprüchen, Irrtümern und Brüchen, mit unserer Schuld.

Gott liebt uns so, wie wir sind- Darum können wir anders werden, wo es nötig ist. Nichts brauchen wir Gott gegenüber vorweisen. Alles wird von Gott geschenkt.

Wir verdanken uns der Liebe Gottes. Darum müssen wir uns auch nicht ständig vor uns selbst und vor anderen rechtfertigen. Das ist die Botschaft des Reformationstags.

Und Halloween?

Als Martin Luther am 31. Oktober vor 503 Jahren seine kirchenkritischen Thesen veröffentlichte, war das der Vorabend des Allerheiligen-Festes. Halloween kommt von „All Hallow‘s Eve“, dem Abend vor Allerheiligen. Gruselige Masken gab es schon damals, um angebliche Geister zu vertreiben. Fabian Vogt meint in seinem hr3 Moment mal: Bei allen Unterschieden berühren sich Reformationsfest und Halloween im Anliegen, Ängste zu überwinden.   

Kürbis

Etwa zur Zeit Martin Luthers fing der Kürbis-Anbau in Europa an. Entdecker wie Kolumbus haben im 16. Jahrhundert den Kürbis hierher gebracht. Seinen großen Auftritt hat das eindrucksvolle Gemüse zunächst in überwiegend katholischen Ländern wie Irland an Halloween, mit geschnitztem Gesicht und Kerze im ausgehöhlten Inneren. Das soll an einen irischen Bösewicht erinnern. Das flackernde Licht soll seine irrlichternde Seele darstellen. Auch keltische Einflüsse soll Halloween haben. Heute ist für manche Halloween und seine Bräuche schlicht Aberglaube, für andere ein Geschäftsmodell, für wieder andere ein harmloser Schabernack wie Fastnacht, ein Anlass zu feiern. In diesem Jahr mit Corona werden sich Halloween-Freunde mit der Dekoration begnügen müssen, denn der nötige Abstand ist beim Feiern schwer bis unmöglich.

Mehr Infos zum Kürbis auf der Website einer leidenschaftlichen Gemüsegärtnerin und Fotografin und zu Halloween hier

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